Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. - 04.03.2016
Technische Assistenten: ein typisch weiblicher Beruf? - Bündnis TA legt Grundsatzpapier vor
Im Vorfeld des Internationalen Frauentages belegt das "Röntgenbild Technische Assistenten" (TA) eindeutig, dass der in vollschulischer beruflicher Ausbildung erworbene staatliche TA-Abschluss erfolgreich am Arbeitsmarkt etabliert ist. Technische Assistenten - darunter überproportional viele Frauen - arbeiten auf hohem Niveau in einem breiten Tätigkeitsfeld in Naturwissenschaften und Medizin. Die beruflichen Perspektiven sind gut. Ausbildung und Ausübung des TA-Berufes werden aber zunehmend marginalisiert. Das Bündnis TA fordert gleiche Chancen und die Gleichstellung der TA-Abschlüsse mit relevanten dualen Ausbildungen sowie faire Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Berufsbildes.
Unter dem Titel "Technischen Assistenten (TA) - Röntgenbild einer
Berufsgruppe" hat das Bündnis TA, das über 250.000 Arbeitnehmer und
Auszubildende der Technischen Assistenzberufe vertritt, im Vorfeld des
Internationalen Frauentages ein Grundlagenpapier vorgelegt. In ihrer
Bestandsaufnahme betonen die im Bündnis TA zusammengeschlossenen Verbände
nachdrücklich, dass der in vollschulischer beruflicher Ausbildung
erworbene staatliche Berufsabschluss eines TA Berufes erfolgreich am
Arbeitsmarkt etabliert ist. Die beruflichen Perspektiven sind gut.
TA-Berufe spielen eine wichtige, nicht zu vernachlässigende Rolle in der
Grundlagenforschung und bei der Entwicklung zukunftsträchtiger Produkte
ebenso wie in der medizinischen Versorgung der alternden Bevölkerung. Die
TA-Berufe sind unverzichtbarer Teil der Gesellschaft.
Vor diesem Hintergrund sieht das Bündnis TA das Zurückdrängen der TA-Ausbildung und der TA-Berufe mit großer Sorge. "In einigen Bundesländern werden die Ausbildungen der BTA, PTA und CTA zurückgefahren oder ganz abgeschafft", so Dr. Hartmut Böhm, Sprecher des Bündnis TA und Vorsitzender des AK BTA im VBIO. "Trotz der zu erwartenden Umbrüche im Gesundheitswesen gibt es bisher keinerlei Bestrebungen, für die insgesamt vier MTA-Berufe klare Berufsprofile mit eindeutig zugewiesenen Kompetenzen und Verantwortlichkeiten festzuschreiben.
Treibende Kraft hinter der Reduktion der vollschulischen beruflichen Ausbildung von technischen Assistenten in Biologie, Chemie, Pharmazie und Medizin ist das politische Primat der dualen beruflichen Bildung auf der einen, und der Steigerung der Anzahl der Hochschulabsolventen auf der anderen Seite. "Damit gerät ausgerechnet ein naturwissenschaftlich-technisches Berufsfeld in Bedrängnis, in dem Frauen überproportional gut etabliert sind" betont Sabine Pfeiffer van Rijswijk, vom Vorstand des BVpta "das widerspricht allen politischen und gesellschaftlichen Bemühungen, verstärkt Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen".
Das Grundlagenpapier bildet die Basis, auf der das Bündnis TA einen
intensiven Dialog mit den Akteuren aus Politik, Verwaltung,
Arbeitgeberschaft und Gewerkschaft suchen wird. Es umfasst neben
Forderungen auch Ansatzpunkte und konkrete Vorschläge, die zur
Verbesserung der prekären Situation der TA-Berufe beitragen können.
Die ausführliche Fassung des Grundlagenpapiers "Technischen Assistenten
(TA) - Röntgenbild einer Berufsgruppe" finden Sie unter
http://www.buendnis-ta.de/Das-Buendnis/Hauptversammlungen/
Das Bündnis TA erwartet von der Bundesagentur für Arbeit eine belastbare Übersicht über die Arbeitsmarktsituation der unterschiedlichen TA-Berufe in Deutschland.
Gleichzeitig bieten die im Bündnis TA zusammengeschlossenen Verbände ihre Unterstützung bei Datenerhebung und Bereitstellung vorhandener Daten an.
Das Bündnis TA fordert von den Akteuren des DQR ein aktives Engagement mit dem Ziel, die niedrige Einstufung der TA-Berufe im DQR zu prüfen. Zugleich wird das Bündnis TA seine Kontakte zu Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ausbauen, um diese für die spezifische Benachteiligung der TA zu sensibilisieren und zu aktivieren.
Das Bündnis TA fordert von Politik und Wirtschaft Kooperationsbereitschaft bei der Ausbildung der TA und mehr Akzeptanz der TA-Berufe. Die Freiheit zur Ausübung des Berufes muss bestehen bleiben, damit der real vorhandene Bedarf von hochwertigen Dienstleistungen durch TA auch weiterhin gedeckt werden kann.
Parallel dazu wird das Bündnis TA seine Öffentlichkeitsarbeit verstärken und neue Medien erschließen um der Öffentlichkeit den Beitrag von TA für Forschung, Entwicklung und gesundheitliche Versorgung zu verdeutlichen. Weiterhin wird sich das Bündnis TA engagieren, um das Profil der TA-Berufe zu schärfen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit der TA Berufe zu stärken.
"Als Bündnis TA fordern wir ein Ende der Benachteiligung der Berufsgruppe
TA und damit gleiche Chancen, die Gleichstellung der TA-Abschlüsse mit
vergleichbaren Ausbildungen sowie faire Rahmenbedingungen, unter denen
sich das Berufsbild der TA weiter entwickeln kann", fasst Böhm die
Forderungen zusammen.
Über das Bündnis TA
Das Bündnis TA wurde 2012 gegründet. Es vertritt rund 250 000 Arbeitnehmer
und Auszubildende aus den technischen Assistentenberufen in Biologie,
Chemie, Medizin und Pharmazie. Das Bündnis TA steht für Engagement in der
Öffentlichkeit, ein breit gefächertes Angebot von Informationsmaterial und
hochwertige Leistungen im Bereich der Verbandsarbeit. Mitglieder des
Bündnis TA sind
• der Dachverband für Technologen und Analytiker in der Medizin
Deutschland e.V. (dvta),
• der Bundesverband der Pharmazeutisch-technischen Assistenten
e.V. (BVpta),
• der Verband Biologisch-technischer Assistenten e.V. (VBTA),
• der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in
Deutschland e.V. (VBIO) und
• die Arbeitsgruppe Berufliche Bildung in der Gesellschaft
Deutscher Chemiker (GDCh)
Weitere Informationen unter:
http://www.buendnis-ta.de
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1163
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V.,
Dr. Kerstin Elbing, 04.03.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2016
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