"Die Bachelor- und Masterstudiengänge der agrarischen Hochschulen müssen im Interesse der Absolventen und der zukünftigen Arbeitgeber praxisnäher und am Arbeitsmarkt orientiert angelegt sein." Zu dieser Einschätzung kam Werner Schwarz, Bildungsvorsitzender des Deutschen Bauernverbandes (DBV) anlässlich der Hochschultagung "Agrarstudium im Praxischeck". Der Bedarf der Agrarbranche an qualifizierten Führungskräften werde in den kommenden Jahren deutlich ansteigen, begründete Schwarz seinen Standpunkt.

Im Verlauf der Fachtagung präsentierten verschiedene Universitäten und Hochschulen beispielhaft Aktivitäten zur Entwicklung neuer Studiengänge und -abschlüsse. Kritisch wurde die derzeit schwer überschaubare Zahl an "grünen" Studiengängen beurteilt, die von den Studierenden aber auch den künftigen Arbeitgebern kaum mehr zu überblicken sei. Die Studiengänge seien teilweise sehr auf Spezialgebiete ausgerichtet, für die nach Auffassung von Hans-Georg Hassenflug, Verband der Landwirtschaftkammern, am Arbeitsmarkt nicht immer der entsprechende Bedarf vorhanden sei. Gerhard Eimer vom Bundesverband der Landwirtschaftlichen Fachbildung plädierte für eine passgenauere Profilierung der Agrarhochschulen in einer für Außenstehende nachvollziehbaren Struktur. Auch eine bessere Zuordnung der Bildungsabschlüsse zu den Niveaustufen des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) sei notwendig. Dies gelte für die Hochschulen und alle anderen Teilbereiche der Berufsbildung, betonten Prof. Harald Grygo, Hochschule Osnabrück und Dr. Isabel Rohner von der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände.

Die Hochschultagung "Agrarstudium im Praxischeck" fand am 28. und 29. Oktober 2013 in Berlin statt. Eingeladen hatten neben dem DBV der VDL-Bundesverband, der Bundesverband Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf), der Bundesverband der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) und der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK).

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