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MELDUNG/064: Böhmer - "Deutsch sollte Alltagssprache der Migranten in unserem Land sein" (BPA)


Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
"REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand - 10.05.10

"Deutsch sollte Alltagssprache der Migranten in unserem Land sein"

Staatsministerin Maria Böhmer hat an die Migranten appelliert, in ihrem Alltag in der Schule, auf der Arbeit oder in der Familie verstärkt Deutsch zu sprechen.


"In mehreren Sprachen zu Hause zu sein ist gerade in der Globalisierung ein großer Vorteil. Für eine erfolgreiche Zukunft in unserem Land sind jedoch gute Deutschkenntnisse die Grundvoraussetzung. Nur wer ausreichend Deutsch kann hat die Chance auf einen Schulabschluss, eine fundierte Ausbildung und damit auf einen Arbeitsplatz. Von entscheidender Bedeutung ist es, Deutsch auch im Alltag zu sprechen. Denn nur wer eine Sprache täglich anwendet, kann sie auf Dauer sicher beherrschen", betonte Böhmer heute bei einem Besuch der Herbert-Hoover-Oberschule in Berlin-Wedding.

Anlässlich des EU-Projekttags an Schulen in ganz Deutschland diskutierte Böhmer mit Schülern und Lehrern der Weddinger Schule insbesondere über die Bedeutung der Sprache für die Integration. An der Hoover-Oberschule darf seit 2005 auf dem Schulhof sowie bei Schulausflügen und Klassenfahrten nur Deutsch gesprochen werden. Diese Regelung hatten Eltern, Schüler und Lehrer in der paritätisch besetzten Schulkonferenz vereinbart. 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben Deutsch nicht als ihre Muttersprache. "Ich halte die Selbstverpflichtung der Hoover-Oberschule für vorbildlich - insbesondere für Schulen mit einem hohen Migrantenanteil. Die Weddinger Schule setzt ein wichtiges Signal. Nur wer gut Deutsch spricht, hat als Migrant bei uns eine Chance auf den sozialen Aufstieg. Wer die deutsche Sprache nicht beherrscht, ist nur Zaungast in unserem Land. Zugleich betont die Schule mit ihrer Vereinbarung die zentrale Rolle der Sprachförderung. Sie ist für das Gelingen von Integration entscheidend", so Staatsministerin Böhmer.

"Eine intensive Sprachförderung muss jedoch schon im Vorschulalter beginnen. Bereits im Kindergarten müssen Deutschkenntnisse vermittelt werden. Ziel ist, dass jedes Kind, das in die Schule kommt, ausreichend Deutsch sprechen kann. In den Schulen muss die Sprachförderung höchste Priorität haben. Besonders wichtig ist die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte. Sie sollten auf den Unterricht mit Kindern vorbereitet sein, für die Deutsch die Zweitsprache ist. Hier sind die Länder am Zug. Sie haben sich im Nationalen Integrationsplan verpflichtet, bis 2012 für alle Lehrkräfte entsprechende Fortbildungen anzubieten", erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

"Wer gut Deutsch spricht, hat alle Möglichkeiten in unserem Land! Dies ist auch die Botschaft der Kampagne der Deutschland-Stiftung Integration "Raus mit der Sprache- rein ins Leben". Dabei fordern prominente Schauspieler wie Tyron Ricketts und Collien Fernandes dazu auf, Deutsch zu lernen. Als wichtige Vorbilder signalisieren sie jungen Migranten: Es ist wichtig, Deutsch zu sprechen - gerade im Alltag!"


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Quelle:
Pressemitteilung 169/10 vom 10. Mai 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2010