Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → BRENNPUNKT

GAZA/050: Waffengang und Widerstand - Blickwinkel einer NGO ... (JS)


Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost
European Jews for a Just Peace Germany

Jüdische Stimme (JS) fordert:
Ächtung des Kriegs Israels gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen
Sofortige Annahme der 10 Bedingungen von Hamas für eine Waffenruhe!

21. Juli 2014



Die Jüdische Stimme fordert die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, die Unmenschlichkeit der Lebenssituation für die Millionen wehrlosen Gefangenen des Gazastreifens nicht länger hinzunehmen, die 10 Bedingungen der Vernunft von Hamas aufzugreifen und Israel mit allem politischen Nachdruck zu ihrer raschen Annahme sowie zur sofortigen Vereinbarung einer Waffenruhe zu bewegen.

Die 10 Bedingungen von Hamas:

  • Rückzug der israelischen Panzer von den Grenzen Gazas
  • Freilassung aller inhaftierten nach der Ermordung der drei israelischen Jugendlichen
  • Aufhebung der (israelischen - JS) Belagerung von Gaza und Öffnung der Grenzübergänge für den Handel
  • Wiederaufbau eines internationalen, von der UN beaufsichtigten Schiffs- und Flughafens (beide wurden ehemals von Israel völlig zerstört! - JS)
  • Ausdehnung der Fischereizone auf 10 km (vor der Küste des Gazastreifens - JS)
  • Internationalisierung des Rafah Grenzübergangs (nach Ägypten - JS), der der Aufsicht der UN und einiger arabischer Nationen unterstehen soll
  • Internationale Streitkräfte an den Grenzen (Gazas - JS)
  • Lockerung der Genehmigungsbedingungen für das Beten in der Al Aqsa Moshe
  • Verbot jeglicher israelischer Beeinträchtigungen des Aussöhnungsvertrags (zwischen Hamas und Al Fatah - JS)
  • Wiedererrichtung einer Industriezone und Förderung der weiteren ökonomischen Entwicklung im Gazastreifen

Dies sind zehn Bedingungen der Vernunft, die von Hamas seit einigen Tagen gestellt werden. Sie sind von der internationalen Gemeinschaft bisher ohne Antwort geblieben.

Entsetzt über die tödlichen Zerstörungen in Gaza, erschüttert über die verzweifelte Lage der rundum belagerten Menschen in diesem Freiluftgefängnis, klagen wir die israelische Regierung einer mörderischen Gewalt gegen ein ganzes Volk an.

Die JS erklärt:

Der höllische Krieg Israels gegen die Bevölkerung von Gaza bricht mit elementaren Grundsätzen der Menschlichkeit und des internationalen Rechts und auch mit grundlegenden jüdischen Geboten und Werten.

Er muss von der UN, von den mit Israel verbündeten und freundschaftlich verbundenen Westmächten, EU-Mitgliedsstaaten und namentlich von der deutschen Bundesregierung geächtet werden.

Dieser Krieg ist eine menschengemachte Katastrophe und kann mit politischen Mitteln beendet werden. Gegebenenfalls mit wirtschaftlichen Sanktionen, wie sie auch gegen andere Staaten bei Vergehen gegen internationales Recht verhängt werden.

An die Bürger und Bürgerinnen in Deutschland gerichtet, appelliert die JS:

Schweigen Sie nicht zu Gaza! Stehen Sie mit uns auf! Verstärken Sie mit uns den Druck auf die Bundesregierung, damit die stillschweigende Duldung der Verbrechen der israelischen Armee im Gazastreifen umgehend aufgegeben und Israels Regierung zur sofortigen Annahme der von Hamas gestellten Bedingungen für eine Waffenruhe bewegt wird.

Berlin, 21. Juli 2014

*

Quelle:
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost
European Jews for a Just Peace
Haus der Demokratie und Menschenrechte
c/o Internationale Liga für Menschenrechte e.V.
Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Fax: +49 (0)30 396 21 47
E-Mail: mail[at]ische-stimme.de
Internet: http://www.juedische-stimme.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2014