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MELDUNG/275: Kaffee global - Der Süden präsentiert sich auf der Expo 2015 als eine Familie (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 10. April 2012

Entwicklung: Kaffee global - Süden präsentiert sich auf der Expo 2015 als eine Familie

von Sabina Zaccaro

Kaffeepflücker in Busia in Uganda - Bild: © Wambi Michael/IPS

Kaffeepflücker in Busia in Uganda
Bild: © Wambi Michael/IPS

Rom, 10. April (IPS) - Auf der Weltausstellung 2015 in Mailand, die unter dem Themenschwerpunkt 'Landwirtschaft und Ernährung' steht, werden sich Kaffeeproduzenten aus aller Welt erstmals gemeinsam vorstellen. In dem grenzüberschreitenden Konzept, das Entwicklungsländer auch mit weiteren Agrarzeugnissen in einer Allianz auftreten lässt, erkennen Vertreter des Südens die Realität des 21. Jahrhunderts.

Unter dem Motto 'Den Planeten ernähren, Energie für das Leben' will die Expo vom 1. Mai bis 21. Oktober 2015 Diskussionen über die Produktion, Sicherheit und Verfügbarkeit von Lebensmitteln anstoßen. Neben den üblichen Ausstellungsflächen für die Teilnehmerländer wird es auch Bereiche geben, in denen sich mehrere Staaten mit einem Thema präsentieren.

Das neue Konzept verleiht allen teilnehmenden Staaten ungeachtet ihres politischen und wirtschaftlichen Einflusses das gleiche Gewicht. Bei früheren Ausstellungen wurden Länder, die aus Kostengründen keine eigenen Ausstellungsflächen anmieten wollten, in gemeinsame Pavillons gesteckt, die nach Weltregionen aufgeteilt waren.

"So gab es etwa einen afrikanischen und einen asiatischen Pavillon. Die Welt hat sich jedoch verändert. Wir wollten daher eine Expo, die das 21. Jahrhundert reflektiert", meinte der ugandische Mediziner Filippo Ciantia, der für internationale Kooperationsprojekte der Weltausstellung und die Teilnahme der Entwicklungsländer verantwortlich ist.

Delegierte aus Äthiopien, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Indonesien, Kenia, Kolumbien, Nicaragua, Uganda und Vietnam trafen sich kürzlich in Rom, um über die gemeinsame Planung für die Weltausstellung zu beraten.


Ernährungssicherheit nur mit dem Süden

"Für den Erfolg sind vor allem bei einem Thema wie der globalen Ernährung die Stimmen und Erfahrungen der Entwicklungsländer entscheidend. Wenn sich Länder rund um ein Thema gruppieren, kann die Expo Landwirtschaft, Ernährung und nachhaltige Entwicklung aus einer globalen Perspektive betrachten", meinte Ciantia.

Ciantia bezeichnete Ernährung als zentrales Problem sowohl der Entwicklungsländer als auch der Industriestaaten. "Dieser inklusive Ansatz kann vorteilhaft sein für die teilnehmenden Staaten und für die Besucher, die sich über unterschiedliche Methoden der Kaffeeproduktion, etwa in Guatemala und Uganda, informieren können."

Kaffee ist nur eines der verschiedenen Themencluster der Expo. Auch Reis, Kakao, Hülsenfrüchte, Öl, Saaten, Obst und Getreide werden länderübergreifend präsentiert. "Das Cluster entmystifiziert geographische Grenzen, es ist ein sehr starkes Konzept", lobte Tom Buringuriza, der Generalbeauftragte der ugandischen Sektion. Die teilnehmenden Staaten seien vollständig einverstanden mit der gemeinsamen Arbeit. (Ende/IPS/ck/2012)

Links:
http://www.expo2015.org/
http://www.ecowas.int/
http://www.ipsnews.net/news.asp?idnews=107264

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2012