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AKTION/029: Verantwortung fürs Essen übernehmen! (Kampagne Meine Landwirtschaft)


Meine Landwirtschaft - 16.10.11

Verantwortung fürs Essen übernehmen!

Bauer hält Hof startet am Welternährungstag


(Quarnstedt/16-10-2011) Mit der bundesweiten Auftaktveranstaltung der Aktion "Bauer hält Hof" startet die Kampagne Meine Landwirtschaft eine innovative Dialogplattform zwischen BürgerInnen und Bäuerinnen und Bauern über die Zukunft der europäischen Agrarpolitik.

Über 100 Interessierte besuchten am heutigen Welternährungstag die Auftaktveranstaltung bei Susanne und Jörg Hauschildt aus Quarnstedt/Schleswig-Holstein. Diese öffneten ihren Betrieb für die Aktion "Bauer hält Hof. Verantwortung für unser Essen - regional, in Europa und weltweit" und diskutierten mit den Gästen über notwendige Veränderungen der künftigen EU-Agrarpolitik.
"Ich habe 100 Kühe im Stall. Die Beratung rät mir zu mindestens 250, damit sich eine zusätzliche Arbeitskraft lohnt. Aber ich will nicht weiter wachsen!", so der Hausherr zur Situation auf seinem Hof.

Bäuerinnen und Bauern in ganz Deutschland laden in den kommenden Monaten interessierte BürgerInnen ein, um gemeinsam über die Zukunft der Agrarpolitik zu diskutieren. Antrieb ist die Aussage des Weltagrarberichts 2008: "Ein Weiter-So ist keine Option". Zukunftsfragen wie Klimawandel, Rückgang der Artenvielfalt und Welternährung können mit der industriellen Landwirtschaft nicht gelöst werden.

"Wir starten mit Bauer hält Hof am heutigen Welternährungstag, da wir Verantwortung für die Auswirkungen unserer Essgewohnheiten übernehmen müssen." , erläutert Christel Kohnert von Brot für die Welt. " Es kann nicht sein, dass wir in Europa 38 Millionen Hektar Futtermittel importieren, während weltweit fast 1 Milliarde Menschen hungern", so Kohnert weiter.

"Wir haben diese Agrarpolitik satt, die eine industrielle Landwirtschaft fördert und täglich Bäuerinnen und Bauern dazu zwingt, ihre Höfe zu schließen. Deswegen wollen wir neue Wege gehen und haben diesen Dialog zwischen Landwirten und BürgerInnen gestartet", erläutert Jochen Fritz die Kampagne Meine Landwirtschaft, die eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik fordert: Hin zu einer bäuerlichen, ökologisch ausgerichteten und global gerechten Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel herstellt. 40 Organisationen tragen die Kampagne Meine Landwirtschaft. Diese Vielfalt zeigt, wie breit der gesellschaftliche Konsens ist: Es muss einen Systemwechsel in der Agrarpolitik geben.

Die Veranstaltung wurde von Martin Morisse (2. Vorsitzender des Bundesverband Deutscher Milchviehhalter), Friedrich Wilhelm Graefe zu Barringdorf (Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), Dr. Claudia Bielefeldt (Landesvorsitzende des BUND Schleswig-Holstein), Barbara Retzlaff (Slow Food - Convivium Hamburg), Hans Möller (Mitglied des Bioland-Vorstands Schleswig-Holstein), Herrmann Schulz (Landesvorsitzender NABU Schleswig-Holstein), sowie Volker Kwade (2. Vorsitzender Pro Vieh) eröffnet.


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Quelle:
Meine Landwirtschaft
Kampagnen-Leitung, Jochen Fritz
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
Telefon: 030 - 28482437, Fax. 030 - 27590312
E-Mail: fritz@meine-landwirtschaft.de
Internet: www.meine-landwirtschaft.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Oktober 2011