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BERICHT/049: Fachgruppe Gemüsebau informiert sich im Spreewald (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. September 2009

Fachgruppe Gemüsebau informiert sich im Spreewald

Betriebe stellen erfolgreichen Gurkenanbau vor


Vom 7. bis 8. September 2009 veranstaltete die Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse ihre diesjährige Informationsfahrt in den Spreewald. Knapp dreißig Gemüseerzeuger aus dem Bundesgebiet verschafften sich dort unter der Leitung des Fachgruppenvorsitzenden Gerhard Schulz ein aktuelles Bild über die Besonderheiten in der Region und über den Anbau für Frisch- und Verarbeitungsgemüse sowie über die Unterglas- und Freilandproduktion.

Bereits im 16. Jahrhundert brachten niederländische Siedler die Gurke mit in den Spreewald. Anbau und Verarbeitung breiteten sich schnell aus. Bis zur Wende war der Anbau sehr klein strukturiert. In Golßen entstand die Konservenfabrik, die heute Obst- und Gemüseverarbeitung "Spreewaldkonserve" Golßen GmbH heißt. Mit rund 70 Millionen Euro Umsatz im Jahr ist sie einer der größten Arbeitgeber in der Region. Das Unternehmen beschäftigt 160 Mitarbeiter und 250 Saisonarbeitskräfte. Hinzu kommen Arbeitskräfte im vor- und nachgelagertem Bereich. Auch Gemüsearten wie Kohl, Sellerie, Zwiebeln, Kürbis, Senfgurken und vor allem Äpfel werden hier verarbeitet. Bio- und Diabetikerprodukte ergänzen das Angebotsspektrum.

Im Spreewald werden auf einer Fläche von ca. 300 Hektar Einlegegurken angebaut. Die Erntemenge liegt pro Jahr bei ca. 16.000 Tonnen. Auch der Anbau anderer Gemüsearten für die Konserve hat sich etabliert. Besonders der Betrieb von Heinz Peter Frehn in Schöneiche (Gurkenhof Frehn) hinterließ außergewöhnliche Eindrücke. Nachdem 1998 die Spreewaldgurke von der EU herkunfts- und verarbeitungsbezogen geschützt wurde, hängte der Betriebsleiter Heinz Peter Frehn seinen Lehrerberuf an den Nagel und wagte den Sprung ins kalte Wasser. Heute baut er auf ca. 300 Hektar Gemüse an, davon 120 Hektar Einlegegurken auch für den Bio-Markt. Frehn ist außerdem seit vielen Jahren erfolgreicher Vorsitzender des Arbeitsausschusses Vertragsgemüse der Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse.

Einen weiteren Höhepunkt stellte die Besichtigung des Gemüsebaubetriebes Spreewald, Inhaber Reinhard Mich in Klein Radden bei Lübbenau dar. Der gelernte Dipl. Ing. für Gartenbau und langjähriger Vorsitzender der Landesfachgruppe Gemüsebau im Gartenbauverband Brandenburg bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie eine Gemüsefläche von 135 ha. Er dürfte der größte Meerrettichanbauer im Bundesgebiet sein. Dabei steht die Gurke im Vordergrund, aber es werden auch 15 Hektar Spargel kultiviert.

Stefan Heidenreich, Betriebsleiter der Gemüsering Spreewald GmbH, erläuterte die Produktion und den Absatz der knapp 5 Hektar großen Unterglasanlage in Raddusch. 3,7 Millionen Euro Schlangengurken und 500.000 Bund Radies verlassen jährlich den Betrieb, der zum Erzeugergroßmarkt Thüringen-Sachsen-Spreewald gehört.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. September 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. September 2009