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BERICHT/091: Der aid ist 60 - Vom Wahnsinn zum Ernährungsführerschein - die Nullerjahre, Teil 6 (aid)


aid-PresseInfo Nr. 20/10 vom 19. Mai 2010

Der aid ist 60!

Vom Wahnsinn zum Ernährungsführerschein - Die Nullerjahre
Der aid macht Schule


(aid) - Das neue Jahrzehnt beginnt für die Landwirtschaft mit einem Schock: in Schleswig-Holstein wird der erste Fall von boviner spongiformer Enzephalopathie, kurz BSE, amtlich bestätigt. Da der Erreger des so genannten Rinderwahnsinns möglicherweise auch auf Menschen übertragbar ist, reagieren die Verbraucher mit einem Rindfleischboykott. Der Absatz bricht zeitweise um über 50 Prozent ein. BSE sorgt für eine Wende in der Agrarpolitik. Der Schutz der Verbraucher steht bei der Erzeugung von Lebensmitteln ab sofort ganz oben an. Und die ohnehin stark wachsende Biolandwirtschaft erhält noch mehr Unterstützung. Als erster Meilenstein wird 2001 ein einheitliches Biosiegel eingeführt - allen Kritikern zum Trotz sehr erfolgreich. Heute ist das Siegel auf über 56 000 Lebensmitteln zu finden.

Auch konventionelle Landwirte verdienen ihr Geld immer häufiger mit der Umwelt. Sie erzeugen Ökostrom, den sie aus Biogasanlagen, Windrädern und Solaranlagen gewinnen. Staatliche Förderungen machen die Nutzung rentabel. Der aid bleibt bei allen Entwicklungen eine unverzichtbare Instanz. Der allgemeinen Hektik rund um die BSE-Krise setzt er sachliche und gewohnt fundierte Informationen für Verbraucher und Landwirte entgegen. Und er entwickelt ein eigenes Internetportal www.was-wir-essen.de, das Verbraucher über den Weg der Lebensmittel "vom Acker bis zum Teller" informiert.

Beim Essen driften die Trends immer weiter auseinander: es gibt reine Biosupermärkte, man kauft Saisonales aus der Region und gleichzeitig sind Nahrungsergänzungsmittel gefragt wie nie. Selbst in Kantinen werden Bioprodukte selbstverständlich. Vor allem in den vielen neuen Ganztagsschulen legt man Wert auf abwechslungsreiches und gesundes Essen. Das scheint auch nötig. Denn trotz aller Anstrengungen, gesunde Ernährung zu vermitteln, werden deutsche Kinder immer dicker. Immerhin jedes fünfte Kind ist übergewichtig. Der aid reagiert darauf mit einem innovativen Konzept: dem aid-Ernährungsführerschein für Grundschulen. Das spielerische Erarbeiten von Ernährungsgrundlagen und vor allem der praktische Umgang mit Lebensmitteln kommt an - bei Schülern und Lehrern. Seit der Einführung absolvierten mehr als 300 000 Kinder den mittlerweile sehr begehrten Führerschein. Aus dem Erfolg dieses Konzeptes ergibt sich automatisch das erste große aid-Projekt des kommenden Jahrzehnts: der aid-Ernährungsführerschein für Jugendliche.


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 20/10 vom 19. Mai 2010
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Mai 2010