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HUNGER/257: Nahrungsmittelknappheit - FAO rechnet mit Fortsetzung bis 2012 (aid)


aid-PresseInfo Nr. 34 vom 24. August 2011

Nahrungsmittelknappheit

FAO rechnet mit Fortsetzung bis 2012


(aid) - Eine Ruhepause auf dem Weltmarkt wird es im Hinblick auf die Preisentwicklung bei Grundnahrungsmitteln nach jüngsten Voraussagen der Welternährungsorganisation (FAO) in Rom nicht geben. Der aktuelle "Food Outlook" berücksichtigt bei dieser Prognose den starken Rückgang der weltweiten Nahrungsmittelreserven und gleichzeitig die nur geringen Ertragssteigerungen bei Grundnahrungsmitteln. Trotz positiver Ertragsentwicklungen in Russland und in der Ukraine schwächen die ungünstigen Wetterbedingungen in Europa und den USA die Ertragssteigerung bei Mais und Weizen ab.

Die Welternährungsorganisation rechnet mit rund 2.314,9 Millionen Tonnen Getreide, was einem Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber 2010 entspricht. Bei Reis wird die Erntemenge um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr ansteigen. Am Ende der Erntesaison wird mit knapp 500 Millionen Tonnen Nahrungsmittelreserven gerechnet. Allerdings steige gleichzeitig die Nachfrage derart an, dass der weltweite Bedarf kaum gedeckt werden könne. Bei Ölsaaten wird die Nachfrage ebenfalls höher als die Produktion liegen. Bei Fleisch werden steigende Preise aufgrund der erhöhten Nachfrage und limitierter Produktion wegen hoher Futtermittelpreise und dem Ausbruch von Seuchen erwartet.

Insbesondere die ärmeren Länder werden von der Nahrungsmittelverknappung betroffen sein, da sie im Durchschnitt 20 bis 30 Prozent mehr für deren Beschaffung aufbringen müssen. Bei begrenzten Budgets heißt das im Umkehrschluss, dass bis zu einem Drittel weniger konsumiert werden kann, dort, wo die Versorgung ohnehin schon am unteren Rand des Existenzminimums liegt.

Friederike Heidenhof, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.fao.org/giews/english/fo/index.htm


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 34 vom 24. August 2011
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2011