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VERBAND/1679: "Wenn "Greening", dann in der 2. Säule" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 27. Januar 2011

"Wenn "Greening", dann in der 2. Säule"

IGW-Fachforum setzt auf starke EU-Förderpolitik für ländliche Räume


Beim Fachforum "Ländliche Entwicklung ab 2014 - Sprung in die Zukunft?", das der Deutsche Bauerverband (DBV) zusammen mit sechs weiteren Organisationen heute auf der Internationalen Grünen Woche veranstaltete, erteilte Klaus Fontaine, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses "Agrarstruktur- und Regionalpolitik" und Präsident des Bauernverbandes Saar, den Ciolos-Vorstellungen zum Greening der EU-Direktzahlungen eine klare Absage. "Bei weltweit knappen Agrarrohstoffen brauchen wir eine höchsteffiziente Nahrungsmittelerzeugung, die gleichzeitig auch das Klima schont." Extensivierung von Flächen als Ausfluss eines Greenings der bisherigen Betriebsprämien bedeute das Gegenteil: Weniger Erzeugung, mehr Klimagase je Nahrungsmitteleinheit. Wenn ein "Greening" kommen soll, so Fontaine, dann müsse es in der 2. Säule verankert werden und sich vor allem auf die bestehenden Agrarumweltmaßnahmen konzentrieren. Denn die bestehenden Agrarumwelt- und Investitionsfördermaßnahmen seien noch viel zu wenig auf Klimaeffizienz ausgerichtet und würden dem Aspekt einer ausreichenden Welternährung zu wenig Rechnung tragen.

In der 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) befinden sich auch Maßnahmen wie die Investitionsförderung und die Ausgleichszulage. Nach Klaus Fontaine müsse die Ausgleichszulage auch künftig ausschließlich in der 2. Säule bleiben. Genauso wichtig sei eine sachgerechte Abgrenzung der benachteiligten Gebiete. Die von der Kommission vorgeschlagenen 8 biophysikalischen Kriterien würden zu einem europaweiten Desaster führen. Fontaine glaube nicht an die von der Kommission ausgegebene Devise, "es werde schon alles gut gehen!"

Hinsichtlich der anderen Förderziele der 2. Säule, die sich mit der ländlichen Entwicklung befassen, forderte Fontaine auch für die Zukunft einen Agrarbezug der Maßnahmen. Auch sprach er sich für Fördervereinfachungen und eine flexiblere und attraktivere Ausgestaltung der Fördermaßnahmen aus - zum Beispiel einfache, allgemeine und jährliche Agrarumweltmaßnahmen mit verbesserten Anreizen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. Januar 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2011