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VERBAND/1701: Bauernverbände in Brandenburg und Sachsen feierten 20. Jubiläum (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 21. April 2011

Sonnleitner: "Wir haben uns zusammengerauft"

Bauernverbände in Brandenburg und Sachsen feierten 20. Jubiläum


Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, gratulierte im April den Landesbauernverbänden im Freistaat Sachsen und im Land Brandenburg zu ihrem zwanzigjährigen Bestehen. Auf den Festveranstaltungen im sächsischen Weinböhla sowie im märkischen Paaren/Glien erinnerte Sonnleitner in seiner Festrede an die Zeit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 und die Folgejahre. Die friedliche Revolution im November 1989 ein Glücksfall gewesen sei, wenn man es mit dem gegenwärtigen Niederringen von Diktaturen im arabischen Raum vergleiche.

Sonnleitner verwies vor den Gästen auf die schwierige Zeit des Beginns der gemeinsamen Arbeit im Deutschen Bauernverband. "Ja, wir haben uns zusammengerauft und wir waren dadurch auch schnell erfolgreich. Ich nenne nur die Durchsetzung der Anpassungshilfen, die Beseitigung unsinniger Abgrenzungen zwischen Ost und West bei der Einführung der D-Mark. Dann folgte die schwierige Umsetzung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes, aber auch des Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetzes", blickte Sonnleitner im Beisein der Präsidenten Udo Folgart in Brandenburg und Wolfgang Vogel in Sachsen zurück.

"Ich weiß, dass die schwierigen Jahre von 1990 bis 1995 für die Bauernfamilien in den neuen Ländern eine einzige Kraftanstrengung waren." sagte Sonnleitner. "Dabei will ich nichts beschönigen. Mich schmerzt nach wie vor der extreme Rückgang der Beschäftigten von rund 800.000 auf gut 250.000 allein in dieser Zeit. Die Erzeugung von Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch brach zu der Zeit ein. Innerhalb von fünf Jahren wandelte sich das Bild der Landwirtschaft in den neuen Ländern total."

"Für uns im Deutschen Bauernverband war der rasche Schulterschluss mit den neu entstandenen Landesbauernverbänden schon deshalb so wichtig, weil die Anliegen des wiedervereinten Deutschlands in eine Zeit des völligen Umbruchs der EU-Agrarpolitik fielen", so der DBV-Präsident. "Wenn es heute für die fünf neuen Bundesländer eine Milchquote von etwa 6,5 Millionen Tonnen Milch gibt und nicht 4,5 Millionen Tonnen wie von der EU-Kommission vorgesehen, dann war das nur mit großer Geschlossenheit und Beharrlichkeit und zuweilen auch harten Demonstrationen möglich."

Sonnleitner erinnerte daran, dass seit 1990 in den alten Bundesländern ebenfalls ein rasanter Strukturwandel in der Landwirtschaft stattgefunden hat. Die Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft habe sich in den alten Bundesländern ebenfalls um mehr als 650.000 reduziert. "Auch das musste vom DBV und seinen Landesbauernverbänden begleitet und für eine geschickte Strukturpolitik für den Neuaufbau wachsender Betriebe genutzt werden."

Sonnleitners Fazit vor den Festgästen: "Ja, das Bild der Landwirtschaft hat sich überall in Deutschland deutlich verändert. Aber wir haben uns gemeinsam im europäischen und internationalen Wettbewerb gut geschlagen." Neben den Feiern in Sachsen und Brandenburg hatte Sonnleitner zuvor schon die Landesbauernverbände in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt zu ihren zwanzigsten Jubiläen besucht.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. April 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. April 2011