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VERBAND/2137: Faire Bedingungen für Arbeiter und Bauern (AbL)


Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zur heutigen DGB Kundgebung in München
München/Hamm, 09. April 2016

Faire Bedingungen für Arbeiter und Bauern

Die Entwicklung in der Landwirtschaft führt zu schlechten Einkommen für Arbeiter und Bauern


München/Hamm, 09. April 2016 - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat heute zur Kundgebung in München aufgerufen, um den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen zu beenden, der u.a. auch in Schlachthöfen immer mehr zunimmt. Die Bundesregierung hat bisher versäumt, ein wirksames Gesetz dazu zu verabschieden.

Die AbL solidarisiert sich mit den Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die auch im landwirtschaftlichen Sektor tätig sind: "Wir haben in der Landwirtschaft ähnliche Probleme", sagt Gertraud Gafus, Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). "Die Bäuerinnen und Bauern in Deutschland und EU-weit erwirtschaften insbesondere im Fleisch- und Milchsektor bereits seit mehr als einem Jahr keine existenzsicherenden Einkommen. Sie werden quasi ausgebeutet, damit die Agrarindustrie auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist, auf dem in erster Linie der billigste Anbieter den Zuschlag bekommt. Auch Arbeitnehmer in der Landwirtschaft bezahlen diese Exportorientierung um jeden Preis damit, dass sie unter menschenverachtenden Arbeits- und Lebensbedingungen arbeiten. Dadurch werden Arbeitnehmer billige Manövriermasse, damit Agrarkonzerne auf den globalisierten Märkten wettbewerbsfähig sind. Und die Politik hat versäumt, die Schlupflöcher zu stopfen, damit Arbeitnehmer nicht ausgebeutet werden."

"Deshalb unterstützen wir die Forderungen des DGBs, dass die Bundesregierung umgehend mindestens wirksame Gesetze gegen den Mißbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen verabschiedet", sagt Martin Schulz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). "Gleichzeitig fordern wir die Bundesregierung und allen voran die Agrarminister von Bund und Ländern auf, sich dafür einzusetzen, Instrumente einzuziehen, um die Überschüsse von Milch und Fleisch in der landwirtschaftlichen Erzeugung endlich einzudämmen, damit sich die Preise für Bauern wieder erholen können. Statt die Produktion auf Überschüsse mit all ihren negativen Auswirkungen auf die Bauern und Arbeiter weltweit auszurichten, sollte der Focus auf eine auf den EU-Binnenmarkt orientierte qualitativ hochwertige Erzeugung gerichtet sein. Qualitätsoffensive statt Exportoffensive."

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ist auch Mitglied im Bündnis "Netzwerk für Menschenwürde in der Arbeitswelt" und im Bündnis für "Ein menschenwürdiges Leben für alle - das Existenzminimum muss dringend aufgehoben werden".

Mehr Infos:
www.abl-ev.de/
www.netzwerk-mida.de/
www.diakonie.de/buendnis-fuer-ein-menschenwuerdiges-existenzminimum-11571.html

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Quelle:
Pressemitteilung vom 9. April 2016
AbL - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Bahnhofstraße 31, 590067 Hamm
Telefon: 02381/49 22 20, Fax: 02381/49 22 21
E-Mail: info@abl-ev.de
Internet: www.abl-ev.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2016

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