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VERBAND/2150: Weg von der Nadel! Zehntausende Bauern zeigen, wie es ohne Glyphosat geht (BÖLW)


Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW e.V.)
Pressemitteilung vom 12. Mai 2016

Weg von der Nadel! Zehntausende Bauern zeigen, wie es ohne Glyphosat geht


Berlin, 12.05.2016. Der umstrittene Herbizidwirkstoff Glyphosat soll nach Willen der EU-Kommission für weitere neun Jahre und mit nur wenigen Auflagen zugelassen werden. Voraussichtlich am 19. Mai sollen die EU-Mitgliedsstaaten über eine Zulassungsverlängerung entscheiden. Die Stimme Deutschlands könnte in Brüssel von größter Bedeutung sein. Der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, kommentiert:

"Die Landwirtschaft muss weg von der Glyphosat-Nadel und kann das auch. 25.000 Bio-Betriebe und eine große Zahl konventioneller Bauern in Deutschland zeigen, wie Pflanzenschutz ohne Glyphosat funktioniert. Bio-Bauern halten Unkräuter mit innovativen Verfahren erfolgreich ohne Risiken für Mensch und Umwelt und ohne externe Kosten im Zaum.

Glyphosat beeinträchtigt die Artenvielfalt und schädigt damit die wichtigste Ressource der Landwirtschaft. Es ist deshalb gut, dass Umweltministerin Hendricks gegen eine Zulassungsverlängerung des Unkrautvernichters stimmt.

Wer für Glyphosat stimmt, torpediert den notwendigen Umbau der Landwirtschaft Richtung Nachhaltigkeit. Im Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung noch angekündigt, nachhaltige Pflanzenschutzverfahren zu stärken. Ein Votum von Agrarminister Schmidt für die Zulassung des Unkrautvernichters wäre genau das Gegenteil."


Hintergrund

Der Totalherbizidwirkstoff Glyphosat beseitigt alle grünen Pflanzen und schädigt als Nebenwirkung viele Bodenorganismen und damit die Fruchtbarkeit sowie die Stabilität von Böden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte Glyphosat als 'wahrscheinlich krebserregend' ein. Die Europäische Chemikalienagentur und die Pestizidexperten der WHO haben ihre Bewertung zu Glyphosat noch nicht abgegeben. Bereits veröffentlichte Gutachten zu Glyphosat zeigen keine eindeutigen Ergebnisse.

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeuger, Verarbeiter und Händler von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 35.000 Bio-Betrieben mehr als 8,6 Mrd. Euro umgesetzt.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Mai 2016
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW e.V.)
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Joyce Moewius, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030-28482-307, Fax: 030-28482-309
E-Mail: moewius@boelw.de
Internet: www.boelw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Mai 2016

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