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VERBRAUCHERSCHUTZ/984: Vorschlag für ein einheitliches "Ohne Gentechnik"-Logo (aid)


aid PresseInfo Nr. 34/09 vom 19. August 2009

Einheitliches "Ohne Gentechnik"-Logo

Wenn die Wirtschaft will, kann's jetzt schneller gehen


(aid) - Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat einen Vorschlag für ein einheitliches Siegel für die "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnung vorgelegt. Da dem Logo keine gesetzliche Regelung zugrunde liegt, ist es für die Lebensmittelproduzenten nicht bindend. Das BMELV hat sich den grünen Entwurf schützen lassen und wird die Nutzung daran an die interessierte Wirtschaft übertragen. Die muss jetzt selbständig einen Verein gründen, der mit vertretbarem Aufwand an Kosten und Bürokratie das Siegel vergeben kann. Da manche interessierte Unternehmen schon mit den Füßen scharren, um das neue Siegel rechtzeitig zur ANUGA im Februar auf ihren Produkten platzieren zu können, soll es nach Auskunft von Wolfgang Koehler, Referatsleiter Gentechnik im BMELV, Interims-Lösungen bis zum tatsächlichen Bestehen des Vereins geben.

Das Fehlen eines einheitlichen Labels war zuletzt immer wieder als Hindernis für die schleppende Einführung der "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnung angeführt worden. Zu den Erzeugern und Anbietern, die bereits in die Kennzeichnung eingestiegen sind, gehören außer dem Handels-Pionier tegut mit bereits 25 Produkten die Molkerei Campina mit ihrer "Landliebe" und die so genannte "Spätzle-Connection". Hier hat sich eine ganze Produktionskette - vom Futtermittel über die Eiererzeugung bis zum Endprodukt - zusammengetan, damit Deutschlands zweitgrößter Teigwaren- Hersteller Alb-Gold sämtliche Produkte "Ohne Gentechnik" anbieten kann.

Die Kennzeichnung war lange wegen fehlender Praktikabilität gar nicht genutzt worden. Bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes 2008 hatte die SPD die Veränderungen bei der "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnung für ihre Zustimmung zur Bedingung gemacht. Die gesetzlichen Regelungen hierfür sind bisher vom Großteil der Ernährungsindustrie aber auch vom Deutschen Bauernverband und der Futtermittelwirtschaft als Verbrauchertäuschung kritisiert worden. Eine umfangreichere Einführung war damit bislang ausgeblieben.

aid, Britta Klein

Weitere Informationen:
www.bmelv.de/cae/servlet/contentblob/617404/publicationFile/35721/
Ohne-Gentechnik.pdf


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Quelle:
aid PresseInfo Nr. 34/09 vom 19. August 2009
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. August 2009