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DEMOGRAPHIE/264: Finanzierung von Familienplanungsprogrammen stagniert (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 14. April 2011

Bevölkerung: Finanzierung von Familienplanungsprogrammen stagniert

Von Thalif Deen


New York, 14. April (IPS) - Obwohl ab Mitte des Jahres sieben Milliarden Menschen die Erde bevölkern, treten die Investitionen in Familienplanungs- und Aufklärungsprogramme seit 2008 auf der Stelle. Damit sind die Ziele, die sich die internationale Gemeinschaft auf der Bevölkerungskonferenz in Kairo 1994 gesetzt hat, zum Scheitern verurteilt.

Wie der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in einem neuen Bericht für die UN-Kommission über Bevölkerung und Entwicklung (CPD) kritisierte, standen für die weltweite Umsetzung solcher Projekte 2008 10,4 Milliarden und 2009 10,39 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Die Zahlen für 2010 und 2011 dürften kaum besser ausfallen. Nach Angaben der Vereinten Nationen besteht aber eine Finanzierungslücke von 24 Milliarden US-Dollar, um 1,8 Milliarden jungen Leuten und 1.8 Milliarden Frauen im geburtsfähigen Alter mit Familienplanungsmaßnahmen zu unterstützen.

Dem neuen Exekutivdirektor des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA), Babatunde Osotimehin, zufolge sind Investitionen in die sexuelle Gesundheit und Rechte von Frauen und jungen Leuten eine "Investition in die Zukunft". Rund 215 Millionen Frauen in den Entwicklungsländern, die über Kinderzahl und Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft selbst bestimmen wollen, haben keinen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln. Die Vernachlässigung der sexuellen und reproduktiven Rechte hat jedoch 80 Millionen unerwünschte Schwangerschaften, 22 Millionen unsichere Abtreibungen und 358.000 Todesfälle während Schwangerschaft und Geburt zur Folge. (Ende/IPS/kb/2011)


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http://www.un.org/esa/population/cpd/aboutcom.htm
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. April 2011