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DEMOSKOPIE/880: Mehrheit der Deutschen ist für die Beibehaltung der Corona-Einschränkungen (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 14. Mai 2020

Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin

Mehrheit der Deutschen hält die Fortsetzung der Bundesliga-Saison für falsch


Die Mehrheit der Deutschen hält die Fortsetzung der Bundesliga ab Samstag für falsch. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im Auftrag des ARD-Morgenmagazins.

Demnach kritisieren 56 Prozent der Befragten die Fortführung der Fußball-Bundesliga zum jetzigen Zeitpunkt. 31 Prozent plädieren für eine Wiederaufnahme der Saison mit sogenannten "Geisterspielen". 12 Prozent interessieren sich nicht für Fußball, 1 Prozent antwortete "weiß nicht".

Auch unter denjenigen, die sich weitere deutliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen wünschen, gibt es keinen klaren Zuspruch zur Fortsetzung des Liga-Betriebes: Von ihnen unterstützen 40 Prozent eine Wiederaufnahme der Saison, 45 Prozent äußern Zweifel.


56 Prozent der Bürger plädieren für die Beibehaltung der aktuell bestehenden Corona-Einschränkungen

Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten (56 Prozent) steht weitergehenden Normalisierungsschritten kritisch gegenüber, sie will an den derzeit bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie festhalten. 40 Prozent der befragten Personen befürworten dagegen eine fortgesetzte Lockerung der Maßnahmen auch in den kommenden Wochen. 3 Prozent antworteten mit "weiß nicht" und 1 Prozent machte keine Angaben. Vor allem Anhänger von FDP (63 Prozent) und AfD (61 Prozent) befürworten weitere Lockerungen.

Unmittelbar vor der politischen Einigung auf Lockerungen der Einschränkungen in der vergangenen Woche hatten sich noch 54 Prozent der Bundesbürger für eine Lockerung ausgesprochen, 41 Prozent wünschten das Festhalten der bestehenden Einschränkungen. Damit hat sich das Verhältnis innerhalb einer Woche praktisch umgekehrt.


Sonntagsfrage: AfD und FDP gewinnen Stimmen

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union aus CDU und CSU auf 38 Prozent der Wählerstimmen. Die Grünen wären mit 18 Prozent zweitstärkste Kraft. Für die SPD würden sich 15 Prozent entscheiden, für die AfD 10 Prozent. Die Linke käme auf 7 Prozent der Stimmen, die FDP auf 6 Prozent.

Insgesamt käme die Regierungskoalition aus Union und SPD auf 53 Prozent der Stimmen.

Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 7. Mai 2020 verlieren Union, SPD und Linke jeweils einen Prozentpunkt. Der Höhenflug der Union ist somit beendet. Die AfD und die FDP gewinnen jeweils einen Prozentpunkt. Der Stimmenanteil für die Grünen bleibt unverändert.


Studieninformation

Der DeutschlandTrend ist eine Umfrage von infratest dimap im Auftrag des ARD-Morgenmagazins. Befragt wurden am 12. und 13. Mai 1.074 Wahlberechtigte.

Die Fehlertoleranz liegt bei 1,4 (bei einem Anteilswert von 5 Prozent) bis 3,1 (bei einem Anteilswert von 50 Prozent) Prozentpunkten. Die vollständige Untersuchung kann telefonisch unter 0172 - 24 39 200 (Agentur Ulrike Boldt) angefordert werden.

Die Ergebnisse werden im ARD-Morgenmagazin am Freitag, 15. Mai 2020, veröffentlicht.


Die Fragen im Wortlaut:

Wegen Corona fanden seit Anfang März keine Spiele in der Fußball-Bundesliga mehr statt. Zum Wochenende wird die Bundesliga-Saison mit sogenannten "Geisterspielen" fortgesetzt, die ohne Publikum ausgetragen werden. Finden Sie die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga zum jetzigen Zeitpunkt richtig oder falsch?

Zum weiteren Umgang mit dem Corona-Virus gibt es unterschiedliche Ansichten. Wenn Sie an die nächsten Wochen denken: Wünschen Sie sich von der Politik in Deutschland, dass sie zur Eindämmung des Corona-Virus an den bisherigen Einschränkungen festhält oder dass sie größere Lockerungen von Maßnahmen beschließt?

Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

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Quelle:
Presseinformation vom 14. Mai 2020
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
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Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Mai 2020

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