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INNEN/1612: Schäuble beim Festakt zur Rettung der vietnamesischen Boat People (BMI)


Bundesministerium des Innern - Pressemitteilung vom 12. September 2009

Schäuble beim Festakt zur Rettung der vietnamesischen Boat People

Mit einer feierlichen Zeremonie an den Hamburger Landungsbrücken gedenken heute zahlreiche Vietnamesen ihrer Rettung aus dem südchinesischen Meer durch das deutsche Schiff Cap Anamur.


Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble würdigte anlässlich der Enthüllung des Gedenksteins den Gründer des Komitee Cap Anamur, Rupert Neudeck, dessen persönliches Engagement und couragiertes Handeln Dank und Respekt verdiene. Nach dem Ende des Vietnamkrieges flohen hunderttausende Vietnamesen aus dem Land. Viele kenterten oder ließen bei Piratenangriffen ihr Leben. Dank deutscher Spendengelder konnten mit der Cap Anamur rund 10.000 Flüchtlinge auf hoher See gerettet werden. Deutschland nahm bis Anfang der 1980er Jahre über 22.000 vietnamesische Flüchtlinge auf. Die Aufnahmebereitschaft der deutschen Bevölkerung war groß. In diesem Zusammenhang hob der Bundesinnenminister die besondere Rolle des ehemaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Ernst Albrecht, hervor, der im Jahr 1978 als erster Ministerpräsident entschieden hatte, 1000 Bootsflüchtlinge aufzunehmen und ihnen eine neue Heimat zu bieten.

Bundesinnenminister Dr. Schäuble:

"Die Geschichte der Integration der vietnamesischen Boat People in die deutsche Gesellschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Viele der vietnamesischen Boatpeople sind heute deutsche Staatsbürger. Beeindruckend ist vor allem ihr Bildungserfolg und der anderer junger Vietnamesen in Deutschland. Seit den 70er Jahren hat sich das Migrationsgeschehen stark verändert. Weltweit schätzt man heute die Zahl der Migranten auf knapp 200 Millionen. Um in Zukunft die vielfältigen Migrationsbewegungen wirksam steuern zu können, müssen wir zu einer echten Partnerschaft zwischen Herkunftsstaaten und Zielstaaten kommen. Hierzu ist es notwendig, die Migrations- und Entwicklungspolitik enger zu verknüpfen."


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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. September 2009
Bundesministerium des Innern
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. September 2009