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MELDUNG/073: Co-Creation - Gutes Regieren in Städten braucht Zusammenarbeit (idw)


HafenCity Universität Hamburg - 03.09.2015

Co-Creation: Gutes Regieren in Städten braucht Zusammenarbeit

Neuer Bericht "Addressing the Citizen Engagement Challenge"


Wilhelmsburg als Vorbild für Städte weltweit? - Die HafenCity Universität (HCU) und das internationale Städtenetzwerk Leading Cities heben die Zusammenarbeit von Stadt und Bezirk mit den Bürgerinnen und Bürgern beim Masterplan "Zukunftsbild Elbinseln 2013+" als gelungenes Beispiel hervor, wie Stadt und Bevölkerung zusammenarbeiten können. Das Leading Cities hat dazu aktuell den "Co-Creation-Report" vorgestellt.

In seinem neuen Bericht "Co-Creation Connectivity: Addressing the Citizen Engagement Challenge" präsentiert das Städtenetzwerk Leading Cities neue Erkenntnisse über die Anwendung von Co-Creation-Techniken im öffentlichen Sektor. Prof. Jörg Knieling von der HCU beschreibt Co-Creation als eine Methode, die städtische Führungskräfte unterstützt, Anforderungen und Probleme zu erkennen. Gleichzeitig stärkt Co-Creation die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Bis vor kurzem wurde der Prozess der Co-Creation vor allem in der Wirtschaft als Strategie zur Kundenbindung verstanden. Statt Kunden als passive Konsumenten zu sehen, begannen Unternehmen, sie zur Abgabe von Feedback, zur Entwicklung neuer Ideen und zur aktiven Beteiligung an der Entwicklung von Produkten und Lösungsstrategien zu ermuntern. Zunehmend realisieren weltweit nun auch die Städte, welche Vorteile es bringt, Bürgerinnen und Bürger als wertvolle Partner zur Generierung neuer Ideen zu verstehen.

Beispiele für erfolgreiche Co-Creation gibt es weltweit. In Barcelona versucht "La casa de les idees" (das "Haus der Ideen"), Lösungen für neue Wohnungen in der Stadt zu entwickeln und mit neuen Formen von Bürgerbeteiligung und qualitativ hochwertigen Dialogen zu experimentieren. Im Süden Hamburgs wurde die Öffentlichkeit bei der Entwicklung eines Masterplans für die Elbinsel zur Unterstützung aufgefordert. Es war eine Zusammenarbeit zwischen der Bürgerinitiative zur Entwicklung des Stadtviertels, dem Bezirk und der Stadt. Workshops, Nachbarschaftsgespräche und die Zusammenarbeit mit Initiativen und Unternehmen führten zum Masterplan.

Prof. Knieling sieht Hamburg auf einem guten Weg in Richtung modernes Regieren: "Allerdings ist für erfolgreiches Co-Creation ein langer Atem nötig. Dies gilt vor allem auch für Konfliktthemen, etwa beim Wohnungsbau oder aktuell bei der Olympiaplanung. Die Stadt muss immer wieder die Zusammenarbeit und Beteiligung der Bevölkerung suchen, um Vertrauen aufzubauen".


Hintergrundinformation Leading Cities-Netzwerk:

Leading Cities hat das Ziel, Städte auf internationaler Ebene zur Zusammenarbeit zu ermuntern. Das Städte-Netzwerk bringt städtische Führungskräfte und Wissenschaft weltweit zusammen. Mitglieder sind Barcelona, Boston, Dublin, Guadalajara (Zapopan), Hamburg, Lyon and Vancouver. Leading Cities zeigt, wie wertvoll es ist, die Bürgerinnen und Bürger von "Regierungskonsumenten" zu einem unerlässlichen Teil des politischen Entscheidungsteams auf der Mikro-Ebene der Stadt, des Stadtteils und des Quartiers zu machen.


Link zum Co-Creation-Report:
https://leadingcities2014.files.wordpress.com/2015/07/co-creation-connectivity2.pdf

Weitere Informationen Leading Cities:
http://leadingcities.org/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1031

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
HafenCity Universität Hamburg, Jost Backhaus, 03.09.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. September 2015

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