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MEDIEN/358: Start der Jugendkampagne "watch your web!" (BMELV)


Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressemitteilung Nr. 117 vom 9. Juni 2009

Start der Jugendkampagne "watch your web!" auf der Großleinwand am Sony Center


Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner und Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gaben heute in Berlin den Startschuss für die Jugendkampagne "watch your web" (www.watchyourweb.de) zur Stärkung der Netzkompetenz von Jugendlichen. Es ist die erste bundesweite Internetkampagne zur Förderung des verantwortungsvollen Umgangs mit persönlichen Daten im Netz.

"Das Internet ist der Schulhof des 21. Jahrhunderts: Es gibt jede Menge Tratsch, Flirts und Reibereien - nur dass die ganze Welt dabei zuschauen kann. Den meisten Jugendlichen ist aber nicht bewusst, dass sie sich hier nicht nur mit Freunden austauschen", sagte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner.

"Viele Jugendliche nutzen begeistert die Möglichkeiten des Internets. Sie sind in Chats und Blogs aktiv, stellen Filme und Fotos von sich ins Netz. Die Wenigsten sind sich des Risikos bewusst, das sie dabei eingehen. Denn persönliche Daten, die einmal im Netz stehen, verbreiten sich blitzschnell und sind kaum mehr zurückzuholen. Die Initiative 'watch your web' sensibilisiert spielerisch für die Gefahren und zeigt, wie man klug mit persönlichen Daten im Netz umgeht", sagt Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

"Watch your web" ist eine Initiative des Projekts Jugend online der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) und wird durch das Bundesverbraucherschutzministerium sowie durch das Bundesfamilienministerium gefördert. Ziel ist es, den kreativen und kritischen Umgang junger Menschen mit Internet, Multimedia und mobilen Medien zu fördern.

"Watch your web" will bei Jugendlichen ein stärkeres Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten schaffen. Sie will Jugendliche informieren, wie sie Risiken vermeiden und sich und ihre Daten schützen können. 84 Prozent der 12 bis 19-Jährigen beteiligen sich am sog. Web 2.0, indem sie selbst Inhalte ins Netz stellen, so die JIM-Studie 2008 (Jugend, Information, (Multi)media; Medienpädagogischer Forschungsverbundes Süd-West). Unter www.watchyourweb.de gibt es praktische Tipps, wie Jugendliche ihre Datensicherheit selbst aktiv erhöhen können. Für eine spielerische Auseinandersetzung mit den Inhalten bietet die Seite einen "Webtest", mit dem Nutzer, ausprobieren können, ob sie bereits sicher surfen. "Hilfe vor Ort" verweist auf Partner der Kampagne, an die sich Jugendliche bei Problemen und Fragen wenden können.

Vier Filmspots sollen die Kernbotschaften der Jugendkampagne vermitteln: "Das Internet vergisst nichts", "Was einmal im Internet steht, kann sich schnell verbreiten", "Virtuelles ist real" und "Im Internet ist man nicht immer ungestört".

Vermittelt werden soll, dass im Internet nichts privat bleibt - es bekommt schnell Beine. "Wer im Internet jemandem ein Geheimnis anvertraut, kann es gleich ans Schwarze Brett der Schule hängen", sagte Ministerin Aigner. Dies gilt auch für diffamierende Bilder oder Äußerungen über andere bis hin zu Cyber Mobbing.

25 Prozent der Jugendlichen, die sich viel in einem sozialen Netzwerk bewegen, haben nach der JIM-Studie schon einmal erlebt, dass jemand im Bekanntenkreis in einem Netzwerk "fertig gemacht wurde". "Wer im Internet über andere lästert, tut dies nicht im privaten Hobbyraum, sondern schreit es in die Welt hinaus. Daher ist mir der respektvolle Umgang mit Bildern oder Aussagen über andere ein ganz besonderes persönliches Anliegen", so Bundesverbraucherschutzministerin Aigner.

Als Regisseur der einminütigen Filme konnte der mehrfach preisgekrönte Regisseur Robert Thalheim gewonnen werden. Er realisierte die Filme mit Schülerinnen und Schülern der Jüdischen Oberschule Berlin. Witzig und überspitzt zeichnet er in vier Kampagnenfilmen die Lebenswelten der Jugendlichen nach. Die Jugendkampagne wird von den größten deutschen sozialen Netzwerken SchülerVZ, wer-kennt-wen und Lokalisten unterstützt. So werden die Jugendlichen dort abgeholt, wo sie sich aufhalten. Zusätzlich stellen die Medienpartner MTV und Telekom ihre Kommunikationskanäle zur Verfügung.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 117 vom 09.06.2009
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2009