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STATISTIK/023: Öffentliche Schulden zum Ende des 3. Quartals 2017 um 2,9% niedriger als im Vorjahr (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 20.12.2017

Öffentliche Schulden zum Ende des 3. Quartals 2017 um 2,9% niedriger als im Vorjahr


WIESBADEN - Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des dritten Quartals 2017 mit 1.972,9 Milliarden Euro verschuldet. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen) und der sonstige ausländische Bereich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sank der Schuldenstand gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2016 um 2,9% beziehungsweise 58,4 Milliarden Euro. Dabei konnten alle Ebenen ihre Verschuldung verringern. Gegenüber dem zweiten Quartal 2017 ging der Schuldenstand um 0,3% beziehungsweise 5,0 Milliarden Euro zurück. In diesem Zeitraum bauten der Bund, die Länder und die Gemeinden und Gemeindeverbände (einschließlich ihrer Extrahaushalte) ihre Verschuldung ab, lediglich die Verschuldung der Ebene Sozialversicherung stieg gegenüber dem 2. Quartal 2017 an.

Die Verschuldung des Bundes verringerte sich gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2016 um 30,3 Milliarden Euro beziehungsweise 2,4% auf 1 243,4 Milliarden Euro. Der Bund konnte seine aufgenommenen Kredite um 20,6 Milliarden Euro (-30,0%) und seine Wertpapierschulden um 26,0 Milliarden Euro (-2,2%) abbauen. Die Kassenkredite stiegen dagegen um 16,3 Milliarden Euro (+209,6%) an.

Die Länder waren zum Ende des dritten Quartals 2017 mit 590,0 Milliarden Euro verschuldet, was einem Rückgang um 3,8% beziehungsweise 23,5 Milliarden Euro gegenüber dem dritten Vierteljahr 2016 entspricht. Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen (-16,3%), Bayern (-16,0%), Hessen(-13,3%) und Mecklenburg-Vorpommern (-9,2%). Die prozentual höchsten Zuwächse hatten Thüringen (+4,3%) und Hamburg (+2,1%).

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2016 um 3,2% (-4,6 Milliarden Euro) auf 139,1 Milliarden Euro. Bis auf Baden-Württemberg (+2,5%) und Schleswig-Holstein (+1,9%) haben die Gemeinden und Gemeindeverbände aller anderen Länder ihre Schuldenstände reduziert. Die prozentualen Rückgänge waren in Sachsen mit -8,2% (aufgrund einer bedeutenden Änderung des Berichtskreises) und Sachsen-Anhalt (-6,4%) besonders hoch.

Die Sozialversicherung war zum Ende des dritten Quartals 2017 mit 440 Millionen Euro verschuldet, das waren 9,8% beziehungsweise 47 Millionen Euro weniger als am Ende des dritten Quartals 2016.

Weitere Daten können der Fachserie 14, Reihe 5.2 "Vorläufiger Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts" entnommen werden. Detaillierte Daten können über die Tabelle Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich (71311-0002) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.


Methodische Hinweise

2016 wurde die vierteljährliche Schuldenstatistik an den Berichtskreis und die Abgrenzungen der jährlichen Schuldenstatistik angepasst. Daher sind die vorliegenden Ergebnisse mit den endgültigen jährlichen Ergebnissen vergleichbar, allerdings nur noch eingeschränkt mit den Quartalswerten bis einschließlich viertes Quartal 2015. Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2015 der jährlichen Schuldenstatistik für das dritte Vierteljahr 2016 auf 480 Millionen Euro und für das dritte Vierteljahr 2017 auf Basis des Ergebnisses der jährlichen Schuldenstatistik zum 31. Dezember 2016 auf 427 Millionen Euro fortgeschrieben.

WEITERES
Ergebnisse und weiterführende Informationen liegen im Themenbereich Schulden, Finanzvermögen vor.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Presseinfo unter www.destatis.de.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 467 vom 20.12.2017
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44, Telefax: (0)611/75-39 76
E-Mail: presse@destatis.de
Internet: www.destatis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Dezember 2017

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