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FRAUEN/665: Etwa 200 Millionen Mädchen und junge Frauen von Genitalverstümmelung betroffen (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - 3. Februar 2017

Etwa 200 Millionen Mädchen und junge Frauen von Genitalverstümmelung betroffen

Deutsche Stiftung Weltbevölkerung: "Schärfer gegen grausame Praktik vorgehen"


Hannover, 3. Februar 2017. Rund 200 Millionen Mädchen und junge Frauen sind weltweit von Genitalverstümmelung betroffen. Die massive Menschenrechtsverletzung ist in rund 30 Ländern vor allem Afrikas und des Mittleren Ostens, aber auch Asiens verbreitet. Die Mädchen sind bei dem Eingriff meist nicht einmal 15 Jahre alt. Darauf macht die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des Internationalen Tages gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar aufmerksam.

Gleichberechtigung für Mädchen und Frauen entscheidend

"Es wird höchste Zeit, schärfer gegen diese grausame Praktik vorzugehen und Mädchen und Frauen vor unfassbarem Leid zu bewahren", sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der DSW. "Erfreulich ist, dass in vielen Ländern die Verbreitung von Genitalverstümmelung unter 15- bis 19-Jährigen zuletzt zurückgegangen ist. Doch noch immer werden weltweit jedes Jahr Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. Gesetze allein reichen nicht aus, sie müssen auch umgesetzt werden. Entscheidend ist, Mädchen und Frauen gleiche Rechte einzuräumen."

Bei der Genitalverstümmelung, die oft als wichtiger Übergang vom Mädchen zur Frau gilt, wird die Klitoris teilweise oder vollständig entfernt - meist ohne Narkose und mit einfachen Hilfsmitteln wie Glasscherben oder Rasierklingen. Die betroffenen Frauen und Mädchen leiden häufig lebenslang unter den Folgen - etwa durch Infektionen, Blutungen und Komplikationen bei der Geburt. Viele sterben daran.


Über die DSW
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, allen Menschen - insbesondere jungen Menschen - den Zugang zu Sexualaufklärung und Verhütung zu ermöglichen. Durch unsere Projekte in Afrika wissen Jugendliche, wie sie ihre Gesundheit schützen und ihre Lebensperspektiven selbst verbessern können. In Deutschland, in Europa und in Afrika begleiten wir politische Entscheidungsprozesse in Fragen der Familienplanung und Gesundheit.

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Quelle:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Hindenburgstraße 25, 30175 Hannover
Telefon: 05 11 / 94373-0, Fax: 05 11 / 94373-73
E-Mail: hannover@dsw.org
Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Februar 2017

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