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INTERNATIONAL/062: Auslandsüberweisungen der Migranten dreimal so hoch wie Entwicklungshilfe (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 5. Dezember 2011

Finanzen: Auslandsüberweisungen der Migranten dreimal so hoch wie ODA


Washington, 5. Dezember (IPS) - Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise, geringerer Beschäftigungsmöglichkeiten für Migranten und einer zunehmend abweisenden Haltung gegenüber Zuwanderern in Europa und USA schicken Arbeitsmigranten wieder mehr Geld seit Ausbruch der Weltfinanzkrise in ihre Heimatländer.

Wie aus dem Weltbankbericht 'Migration and Development Brief' hervorgeht, werden die Geldüberweisungen in die Entwicklungsländer in diesem Jahr 351 Milliarden US-Dollar erreichen. Das ist gegenüber 2010 ein Zuwachs von acht Prozent. Bei einer jährlichen Wachstumsrate von sieben bis acht Prozent werden die Auslandsüberweisungen in die armen Staaten 2014 auf 441 Milliarden Dollar ansteigen.

Mehr als 215 Millionen Menschen oder drei Prozent der Weltbevölkerung leben außerhalb ihrer Herkunftsländer. Die Gelder, die diese Menschen in die Heimat schicken, übersteigen die offizielle Entwicklungshilfe (ODA) um das Dreifache. Sie tragen erheblich zur Entwicklung armer Haushalte bei. Die größten Empfängerländer sind Indien, China, Mexiko und die Philippinen. Auch Pakistan, Bangladesch, Nigeria, Vietnam, Ägypten und der Libanon gehören zu den größten Nutznießern.

"In diesem Jahr haben die Überweisungen in alle Entwicklungsregionen erstmals seit dem Ausbruch der Finanzkrise wieder zugelegt", sagte Hans Timmer, Direktor der Gruppe für Entwicklungsaussichten der Weltbank. Einen Teil dieses Anstiegs führt die internationale Finanzorganisation auf die Wechselkurse zurück. Je mehr die Währung in den Herkunftsländern der Arbeitsmigranten gegenüber der Währung in den Zielländern nachgebe, umso mehr Geld komme in den Heimatländern der Zuwanderer an, sagte die Weltbank-Pressesprecherin Merrell Tuck-Primdahl. (Ende/IPS/kb/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2011