Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → SOZIALES

LEISTUNGEN/532: Evaluation ehe- und familienbezogener Leistungen (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 2. Oktober 2013

Evaluation ehe- und familienbezogener Leistungen

Wohlergehen der Kinder und Wahlfreiheit der Familien muss im Zentrum der Familienpolitik stehen



Berlin, 2. Oktober 2013. Familienpolitische Leistungen wie beispielsweise der Kinderzuschlag unterstützen Kinder aus einkommensschwachen Familien - das zeigen die heute vorgestellten Ergebnisse der Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen. Vom Elterngeld profitieren jedoch hauptsächlich Familien mit einem guten Einkommen. So erhalten Hartz IV-Bezieher kein Elterngeld, weil es sich um eine Lohnersatzleistung handelt. "Nur ein einkommensunabhängiges Elterngeld ist ein gerechtes Elterngeld", macht Caritas-Präsident Peter Neher deutlich.

Die Caritas schlägt daher vor, das jetzige Elterngeld und Betreuungsgeld zu einer Leistung für alle Familien zusammenzuführen. "Alle Familien sollten unabhängig von der Art der Kinderbetreuung in den ersten drei Jahren nach der Geburt eines Kindes 300 Euro monatlich zusätzlich zum Kindergeld oder Sozialgeld erhalten", fordert Neher. Wer nur kurz aussetzen möchte, könnte sich die Leistung in einem Jahr auszahlen lassen. Familien müssten eine echte Wahlfreiheit in ihrer individuellen Lebensgestaltung haben. Dazu gehöre auch, dass der Ausbau von qualitativ hochwertigen Betreuungsplätzen schneller vorangehe. "Im Zentrum müssen dabei immer die Bedürfnisse der Kinder stehen", so Neher.

Familienpolitik bestehe aber nicht nur aus finanziellen Aspekten. "Zentral ist auch, dass wir endlich den Wunsch vieler Familien nach mehr Zeit füreinander ernst nehmen." Dieser Aspekt wurde in der Gesamtevaluation ehe- und familienbezogener Leistungen leider vernachlässigt. Viele Frauen und Männer fühlten sich täglich zwischen den Anforderungen der Erwerbsarbeit und der Familie regelrecht zerrieben. "Hier sind sowohl die Arbeitgeber als auch die Politik gefordert, durch entsprechende Rahmensetzung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Dabei müssen wir auch mehr auf die Situation von Vätern schauen, von denen viele mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen möchten", so Neher.

Mit der Kampagne "Familie schaffen wir nur gemeinsam" setzt sich die Caritas in Deutschland in diesem Jahr in besonderer Weise für die Belange von Familien ein. Unsere familienpolitischen Positionen, konkrete Hilfsangebote und ein Familienspiel finden Sie unter
www.caritas.de/familie

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 2. Oktober 2013
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2013