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MELDUNG/083: Neue Studie - Die Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen (Südwind e.V.)


SÜDWIND e.V. - 27. November 2012

Neue SÜDWIND-Studie erschienen:
"Von der Mine bis zum Konsumenten. Die Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen"



Siegburg, 27.11.2012: Nach den Studien zu Schokolade und Bananen nimmt das SÜDWIND-Institut in einer neuen Studie die Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen unter die Lupe, die vom Abbau der Erze in Minen über die Verarbeitung der Metalle zu einzelnen Komponenten bis hin zur Fertigung der Endgeräte, deren Verkauf und deren Entsorgung reicht. Dabei zeigt sich, dass es auch in der Produktionskette von Mobiltelefonen große Missstände gibt, die dringend behoben werden müssen.

Bereits vor mehr als zehn Jahren wurden der Abbau und der Handel mit einem Metall namens Tantal, das in jedem Mobiltelefon zu finden ist, mit der Finanzierung des Krieges im Osten des Kongos in Verbindung gebracht. "Doch auch bei der Förderung von Metallen wie Kupfer oder Aluminium gibt es große Probleme. Besonders schlecht sind die Bedingungen beim Abbau von Kobalt, ohne das die derzeit verwendeten Akkus der Mobiltelefone nicht funktionieren würden", stellt der Autor Friedel Hütz-Adams fest.

Die Probleme liegen jedoch nicht nur im Rohstoffabbau und -handel. Zurzeit stehen insbesondere die Marktführer Apple und Samsung wegen der Arbeitsbedingungen in ihren Zulieferbetrieben, wie der chinesischen Fabrik Foxconn, in Kritik. "Doch auch die anderen Hersteller kaufen größtenteils Komponenten oder fertige Mobiltelefone, die unter den gleichen Bedingungen hergestellt wurden wie die Produkte der Marktführer", so Friedel Hütz-Adams.

Die Hersteller der Mobiltelefone verweisen bei der Kritik auf komplexe Beschaffungsketten. Doch die lange Wertschöpfungskette entlässt die Unternehmen nicht aus der Verantwortung für ihre Zulieferer. Bei der Analyse zeigt sich, dass mit den verschiedenen Produktionsstufen, den Netzbetreibern und auch den Kundinnen und Kunden unterschiedliche Instanzen für die Behebung der Missstände mitverantwortlich sind. Letztendlich werden alle Beteiligten der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten müssen, um die Herstellungsbedingungen nachhaltig zu verbessern.


Die Studie steht auf www.suedwind-institut.de zum Download bereit oder kann bei SÜDWIND zum Preis von 5 Euro bestellt werden: info@suedwind-institut.de

Die Studie ist Teil einer Reihe von Publikationen zu Wertschöpfungsketten, die sich insbesondere an Lehrerinnen und Lehrer wendet. Neben Mobiltelefonen werden die Produktions- und Lieferwege für Bananen und Schokolade genauer beleuchtet. Ergänzt wird dies durch eine Reihe kurzer Fact-Sheets zu diesen Themen, die als Grundlage für die Gestaltung von Unterrichtsstunden dienen können. Dazu werden auf der SÜDWIND-Website Power-Point Präsentationen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus finden sich dort zu allen genannten Themen auch noch weitere Hintergrundstudien.

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Quelle:
SÜDWIND e.V. - 27. November 2012
Lindenstr. 58-60, 53721 Siegburg
Telefon: 02241-53617, Fax: - 51308
Email: info@suedwind-institut.de,
http://www.suedwind-institut.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2012