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MELDUNG/135: Lehr- und Forschungsprojekt zur kommunalen Flüchtlingsarbeit (forumZFD)


Pressemitteilung des Forum Ziviler Friedensdienst e. V. - 9. Juni 2016

Lehr- und Forschungsprojekt zum Umgang mit Konflikten in der kommunalen Flüchtlingsarbeit

forumZFD und Duale Hochschule Baden-Württemberg starten Kooperation


Köln, Heidenheim, 09.06.2016 - Das Forum Ziviler Friedensdienst e. V. (forumZFD) und die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Heidenheim (DHBW) nehmen ein gemeinsames Lehr- und Forschungsprojekt auf, um einen Beitrag zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen zu leisten und die Vernetzung und Zusammenarbeit in Kommunen zu fördern. Die Kooperation besteht im Rahmen des Programms "Kommunale Konfliktberatung (KKB): Integration fördern - Kommunen stärken - Vernetzung schaffen". Es wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union sowie durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kofinanziert.

"In der Zusammenarbeit erwarten beide Kooperationspartner positive Synergien aus Lehrerfahrung und Praxiswissen zu den Themen Konfliktbearbeitung und -beratung in der kommunalen Integrations- und Flüchtlingsarbeit", erklärt Nadira Korkor, Programmleiterin für Kommunale Konfliktberatung im forumZFD. "Für uns bedeutet die Kooperation, ein praxiserprobtes Konzept mit fundiertem Fachwissen an Multiplikatoren aus der Sozialen Arbeit zu vermitteln und die Praxis mit wissenschaftlichen Methoden zu erforschen." Für die DHBW ist dies ein weiterer Schritt, um praxisnahe Forschung an der Hochschule zu ermöglichen.

Im Rahmen des Projektmoduls "Lehre und Praxisforschung" ist der Ansatz der Kommunalen Konfliktberatung nun Bestandteil von Lehre und Praxisforschung im Studiengang Soziale Arbeit - Kinder- und Jugendhilfe an der DHBW. Dabei werden Lehrveranstaltungen zur Konfliktberatung im kommunalen Raum sowie zur Bearbeitung von Konflikten im Zusammenhang mit Migration und Integration systematisch eingeführt. Die Lehrveranstaltungen werden von Kommunalen Konfliktberatern und -beraterinnen angeboten und umfassen Methoden der systemischen Konfliktanalyse und Konfliktbearbeitung sowie Instrumente der Konfliktberatung. Die Seminarinhalte werden anhand von Erfahrungen des forumZFD aus der Beratungspraxis mit verschiedenen Gemeinden, Städten und Landkreisen vermittelt, die zum Umgang mit Konflikten in der Integrations- und Flüchtlingsarbeit beraten werden.

Geleitet wird das Kooperationsprojekt von Sylvia Lustig. Sie ist Diplom- Soziologin, Konfliktberaterin beim forumZFD und Doktorandin im Innovationsprogramm der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Die Kooperation läuft bis Juni 2018 und schafft die Basis für weiterführende Überlegungen, um gesellschaftsrelevante hochaktuelle Themen rund um den Umgang mit Konflikten und Flüchtlingsarbeit in der Hochschullehre und später auch in der Weiterbildung zu etablieren. Zielgruppe für die Weiterbildung werden vor allem Mitarbeitende in Behörden von Landkreisen, Städten und Gemeinden sowie in einschlägigen sozialen Einrichtungen sein; aber auch Beraterinnen und Berater, die sich für Konfliktberatung im kommunalen Raum qualifizieren möchten, werden angesprochen.

Das forumZFD berät seit zehn Jahren kommunale Verantwortliche bei der Gestaltung konstruktiver Konfliktbearbeitung vor Ort. Der Ansatz der Kommunalen Konfliktberatung wurde seit 2006 im forumZFD entwickelt. Ziel ist es, vor allem Behörden, soziale Einrichtungen und Netzwerke in Kommunen und Landkreisen bei der Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen zu unterstützen. Die Beratung trägt dazu bei, neue lokale Gemeinschaften aufzubauen, Konfliktpotenziale wahrzunehmen und Gewalteskalation zu verhindern. Es handelt sich um einen prozessorientierten Ansatz, der wesentliche Elemente der systemischen Beratung und der Konflikttransformation einbezieht.


Forum Ziviler Friedensdienst e. V.
Das Forum Ziviler Friedensdienst e. V. wurde 1996 von Friedens- und Menschenrechtsgruppen als überparteilicher und überkonfessioneller Verein gegründet. Auftrag des forumZFD ist es, sich für die Verwirklichung der Idee eines Zivilen Friedensdienstes einzusetzen und einen Vorrang ziviler Mittel in der Konfliktbearbeitung durchzusetzen. Inzwischen gehört der Zivile Friedensdienst zu den wichtigsten Programmen der Friedens- und Entwicklungspolitik. Friedensfachkräfte des forumZFD sind in Projekten im westlichen Balkan, in Nahost, in Südostasien und in Deutschland tätig. In seiner Akademie für Konflikttransformation bildet das forumZFD Friedensfachkräfte aus, die weltweit in der Gewaltprävention und der Friedensförderung eingesetzt werden. Das forumZFD ist Träger des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises, des Göttinger Friedenspreises und des Friedenspreises Sievershäuser Ermutigung. Es ist Mitglied der Initiative "Transparente Zivilgesellschaft" und finanziert sich über Zuschüsse, Mitgliedsbeiträge und Spenden.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 9. Juni 2016
Forum Ziviler Friedensdienst e. V.
Am Kölner Brett 8, 50825 Köln
Telefon: 0221 91 27 32 - 0, Fax: 0221 91 27 32 - 99
E-Mail: kontakt@forumZFD.de
Internet: www.forumZFD.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2016

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