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ANTI-SCHLACHTHOF-WIETZE-AKTION/004: Fronten und Ereignisse - Konfrontationen am Montagmorgen (SB)


Bauer fährt am Montagfrüh mit Bagger auf campierende AktivistInnen zu

Die befürchtete Polizeiräumung blieb bislang aus

Bagger fährt am Montagmorgen auf noch ruhende AktivistInnen zu - Foto: Besetzergruppe

Bagger fährt am Montagmorgen auf noch ruhende AktivistInnen zu
Foto: Besetzergruppe

Nach einer ruhig verbrachten Nacht wurden die BesetzerInnen des Bauplatzes für einen Hähnchenmaststall in Teplingen, der ein Zuliefererbetrieb für die Massentötungsfabrik in Wietze werden soll, am Montagmorgen unliebsam geweckt. Wie auf obigem Foto zu sehen, hielt ein Bagger auf die noch am Boden campierenden AktivistInnen zu, was für diese eine bedrohliche Situation schuf. Der Fahrer, bei dem es sich, wie sich herausstellte, um einen Arbeiter der Biogasanlage handelte, die ungeachtet der Besetzungsaktion auf demselben Gelände weitergebaut wird, gab nach Angaben der AktivistInnen an, "nur einmal gucken und wecken" [1] zu wollen.

Das hatten andere Anwesende anders empfunden; sie waren, als sie den Bagger auf die noch Schlafenden zufahren sahen, dazwischen getreten aus Sorge, daß den Liegenden etwas geschehen könne. Zur Rede gestellt, hatte der Fahrer erklärt, daß er sich zu den Protestierenden dazusetzen würde, wenn diese ihm gute Argumente lieferten. Tatsächlich war er jedoch nicht gesprächsbereit; nach einer nur kurzen Debatte erklärte er plötzlich, keine Zeit mehr zu haben.

Die Besetzung lebt! Tripod mit BesetzerInnen und Transparenten - Foto: Besetzergruppe

Entgegen anderslauternder Behauptungen - die Besetzung lebt!
Foto: Besetzergruppe

Um 6.45 Uhr hatte es bereits eine konfrontative Situation gegeben, als der Bauer mit einigen weiteren Personen sowie drei Fahrzeugen vor dem Gelände erschien und den Zugang versperrte. Da niemand mehr das Gelände betreten oder verlassen konnte, kochte die Stimmung hoch, zumal etliche der BesetzerInnen den Zug erreichen mußten oder wollten. Um 7.19 Uhr erschien ein Streifenwagen am Ort des Geschehens. Von den Beamten ermahnt, zog sich der Bauer etwas zurück, blieb jedoch zunächst noch in der Nähe, um die auf dem Gelände anwesenden Menschen zu fotographieren. Zur Begründung erklärte er nach Angaben der AktivistInnen, daß es viel Müll bei dem Räumungsversuch gegeben hätte und daß er es nicht zulassen würde, daß die AktivistInnen abfahren, ohne zu bezahlen... Später verließ er dann das Gelände.

Nach wie vor sind die AktivistInnen sehr daran interessiert, weitere UnterstützerInnen, MitstreiterInnen oder BesucherInnen zu gewinnen. Wie aktuell verlautbart wurde, soll auch ein Gartenbeet angelegt werden, weshalb Interessierte gebeten werden, die entsprechenden Gartenwerkzeuge, Samen oder Setzlinge gleich mitzubringen.

Für alle BesucherInnen und Vorbeifahrende ist das Anliegen der AktivistInnen klar und unmißverständlich zu verstehen - weit sichtbar wurden oben im Tripod Transparente angebracht, auf denen zu lesen steht: "Mastanlagen an den Kragen" - "Massentierhaltung ist eine soziale, ökologische & ethische Katastrophe".

Transparente gegen Massentiertötung - Aktivist klettert oben im Tripod - Foto: Besetzergruppe

Teplinger Besetzungsaktion gegen Massentiertötungen
Foto: Besetzergruppe

[1] Stoppt die Mastanlage in Teplingen!
http://stopteplingen.blogsport.de/

27. Juni 2011