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ANTI-SCHLACHTHOF-WIETZE-AKTION/017: Fronten und Ereignisse - Blockadeaktion gegen Baufirma in Salzwedel (SB)


Protestaktionen gegen Tötungsanlage in Wietze und ihre Zulieferer ausgeweitet

Zweistündige Blockadeaktion gegen eine beteiligte Baufirma in Salzwedel

Blockadeaktion mit Transparent: 'Unsere Wut und Leidenschaft kriegt auch keine Räumung platt' - Foto: Besetzergruppe

Blockadeaktion mit Transparent: 'Unsere Wut und Leidenschaft kriegt auch keine Räumung platt'
Foto: Besetzergruppe

Am gestrigen Freitag fand in Salzwedel in den frühen Morgenstunden eine Blockadeaktion gegen die am Bau der geplanten Mast- und Biogasanlage in Teplingen beteiligte Baufirma W. statt. Rund 15 AktivistInnen erschienen gegen fünf Uhr morgens im Eingangsbereich der Firma, um den Zugang zu blockieren und auf diese Weise das Unternehmen dazu zu bewegen, ihre Zusammenarbeit mit den Betreibern der Zuliefererbetriebe für die größte Schlachtanlage Europas in Wietze bei Celle einzustellen.

Zwei der AktivistInnen ketteten sich mit einem Rohr am Zufahrtstor der Firma W. an. Zunächst blieb die Situation ruhig. Nach und nach trafen immer mehr FirmenmitarbeiterInnen ein. Um Viertel nach fünf kam es zu Diskussionen zwischen den AktivistInnen und zwei FirmenmitarbeiterInnen, die jedoch fruchtlos verliefen. Seitens der BauarbeiterInnen wurde die Polizei informiert.

Angekettete AktivistInnen und ihre UnterstützerInnen am Firmentor, bevor die Polizei erschien - Foto: Besetzergruppe

Die Blockadeaktion am Firmentor, bevor die Polizei erschien
Foto: Besetzergruppe

Um 5.45 Uhr erschien ein weiterer Firmenmitarbeiter am Blockadeort, um mit den Protestierenden zu diskutieren. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt bereits angespannt und blieb gereizt. Fünf Minuten später traf die Polizei mit zwei Kastenwagen und vier BeamtInnen ein.

Später wuchs die Zahl der FirmenmitarbeitInnen noch auf fünf und die der PolizeibeamtInnen auf sieben an. Letztere machten Fotos von den angeketteten sowie den umstehenden AktivistInnen und suchten - vereinzelt - das Gespräch mit ihnen.

Um 6.05 Uhr unternahm die Polizei einen ersten Versuch, die Blockade aufzulösen. Die beteiligten BeamtInnen wirkten überfordert, als sie versuchten, mit einem Bolzenschneider die angeketteten AktivistInnen loszuschneiden, was ihnen zunächst nicht gelang.

Eine Dreiviertelstunde später wird versucht, Rohr mit einer Handsäge zu öffnen, wobei die eigentlich übliche Schiene zum Schutz der Arme nicht verwendet wurde. Die mit der hohen Verletzungsgefahr begründeten Hinweise der AktivistInnen wurden von der Polizei nicht beachtet.

Ohne Sicherheitsvorkehrung versucht ein Polizist, die Ankettvorrichtung zu lösen - Foto: Besetzergruppe

Ohne Sicherheitsvorkehrung versucht ein Polizist, die Ankettvorrichtung zu lösen
Foto: Besetzergruppe

Um zehn nach sieben war das Rohr schließlich geöffnet. Die Polizei nahm die Personalen der an der Blockade-Aktionen Beteiligten auf. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut.

Um 7.30 Uhr wurde die Aktion beendet. Keiner der AktivistInnen wurde festgenommen. Aus ihrer Sicht war die Blockade "ein voller Erfolg", wie Clara Nowan, eine der Blockierenden, betonte [1]. Sie erklärte desweiteren, daß die Firma W. mit weiteren Protesten rechnen müsse, sollte sie sich nicht aus dem Projekt Maststallbau in Teplingen zurückziehen.


[1] Stoppt die Mastanlage in Teplingen!
http://stopteplingen.blogsport.de/

2. Juli 2011