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AGRAR/1787: "Vereinfachungsvorschläge der EU-Kommission zum Greening unzureichend" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 20. Juli 2016

"Vereinfachungsvorschläge der EU-Kommission zum Greening unzureichend"

DBV-Umfrage zeigt: Auflagen zu kompliziert, Sanktionsrisiken zu hoch


"Die Initiative der EU-Kommission zur Vereinfachung des Greening ist für die deutschen Landwirte enttäuschend. Statt echte Vereinfachungen zu liefern, sollen einige Vorgaben jetzt sogar verschärft werden", erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken. Die EU-Kommission hatte am 18. Juli 2016 dem EU-Agrarministerrat Vorschläge zur Vereinfachung des Greening vorgelegt.

Bereits zu seinem Amtsantritt hatte EU-Agrarkommissar Phil Hogan die Vereinfachung der EU-Agrarpolitik zu einer seiner Arbeitsschwerpunkte gemacht. Doch umso enttäuschender fallen jetzt seine Vorschläge aus, so der DBV. "Einige Vorschläge sind sogar kontraproduktiv, so zum Beispiel das generelle Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln auf Ökologischen Vorrangflächen. Damit wird das Ziel, mehr heimische Leguminosen anzubauen, konterkariert. Ein weiteres Beispiel ist der Vorschlag, Brachflächen künftig in dem jeweiligen Kalenderjahr mindestens neun Monate stilllegen zu müssen. Dies verhindert Winterraps als Folgefrucht", kritisierte Krüsken.

Besondere Probleme hätten die Landwirte mit Puffer-, Blüh- und Randstreifen beim Greening. Nach einer im Juni 2016 durchgeführten Befragung im Rahmen des DBV-Konjunkturbarometers haben 2016 rund 20 Prozent der Landwirte solche Streifen mit ökologischem Mehrwert angelegt. Ein Jahr zuvor waren es noch 24 Prozent, erklärte Krüsken. Viele Landwirte werden offenbar durch Auflagen und die Sanktionsrisiken davon abgehalten, solche Streifen anzulegen. "Unsere Landwirte haben im ersten Jahr der Umsetzung schlechte Erfahrungen gemacht, trotz aller Ankündigungen von Vereinfachungen", sagte Krüsken. "Das Beispiel zeigt erneut, dass wir eine wirkliche Vereinfachung des Greening brauchen, um einen hohen Nutzen für Umwelt und Agro-Biodiversität zu erzielen. Die Bundesregierung muss sich gegenüber der EU-Kommission dafür stärker einsetzen", forderte der DBV-Generalsekretär.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Juli 2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juli 2016

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