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ARBEIT/2828: Wirkungen des Mindestlohns (idw)


Hans-Böckler-Stiftung - 22.06.2018

Wirkungen des Mindestlohns


Höhere Einkommen bei weiter steigender Beschäftigung und daraus resultierend Impulse für das gesamtwirtschaftliche Wachstum: Der gesetzliche Mindestlohn hat sich bewährt, zumal sich für viele Beschäftigte im Niedriglohnbereich auch weitere Arbeitsbedingungen verbessert haben. Dieses Fazit haben unsere Forscher kürzlich in einer Stellungnahme für die Mindestlohnkommission gezogen, die am kommenden Dienstag ihren Jahresbericht vorlegt.

Allerdings, auch das gehört zur Analyse unserer Forschungsinstitute WSI und IMK, ist das Niveau des deutschen Mindestlohns im internationalen Vergleich noch relativ niedrig (siehe auch die Daten in unserer Mindestlohn-Datenbank). Und wer zum gegenwärtigen Mindestlohn beschäftigt ist, kann in vielen Großstädten wegen der stark gestiegenen Mieten auch als Alleinstehender oft kein Leben ohne zusätzlichen Hartz-IV-Bezug führen.

"Natürlich löst der Mindestlohn nicht alle Probleme. Aber nach dreieinhalb Jahren können wir sicher sagen: Der Mindestlohn löst Probleme, ohne nennenswert neue zu schaffen", sagt Prof. Dr. Anke Hassel, die wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. "Das ist eine ganz wichtige Erkenntnis, wenn man an die fast schon hysterischen Horrorszenarien massenhafter Beschäftigungsverluste denkt, die manche vor seiner Einführung heraufbeschworen haben."

Die folgenden Links erschließen Ihnen kompakte Zusammenfassungen unserer Forschungsergebnisse:

https://www.boeckler.de/112132_113750.htm
- Der Mindestlohn hat zu einem deutlichen Anstieg der Löhne im Niedriglohnsektor geführt. Negative wirtschaftliche Konsequenzen für Wachstum und Beschäftigung in nennenswertem Ausmaß sind ausgeblieben. Die Beschäftigungszunahme blieb erfreulich dynamisch. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Hans-Böckler-Stiftung in einer aktuellen Bestandsaufnahme.

https://www.boeckler.de/112353_112990.htm
- Die Mindestlöhne in den 22 EU-Staaten, die über eine gesetzliche Lohnuntergrenze verfügen, sind zuletzt im Mittel kräftig angehoben worden. 19 Staaten haben ihre Mindestlöhne zum 1. Januar 2018 oder im Laufe des Vorjahres erhöht, lediglich in Deutschland, Griechenland und Luxemburg gab es keine Erhöhung. Der aktuelle Europäische Mindestlohnbericht des WSI gibt einen Überblick.
Infografik dazu:
https://www.boeckler.de/fotostrecke_boeckler_impuls-r.htm?id=112993&chunk=1
Internationale Mindestlohndaten grafisch aufbereitet in der WSI-Mindestlohndatenbank:
https://www.boeckler.de/wsi-tarifarchiv_43610.htm

https://www.boeckler.de/109259_109304.htm
- Der Mindestlohn bringt Beschäftigten im Niedriglohnsektor nicht nur eine bessere Bezahlung. Auch die Wertschätzung durch Vorgesetzte oder das Betriebsklima beeinflusst er positiv.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution621

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hans-Böckler-Stiftung, 22.06.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2018

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