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BERICHT/203: Nord-Süd-Krise - diabolische Allianz aus Erdöl, Auto und Agrobusiness (lunapark 21)


lunapark 21, Heft 5 - Frühjahr 2009
zeitschrift zur kritik der globalen ökonomie

Die Nord-Süd-Krise
Die diabolische Allianz aus Erdöl, Auto und Agrobusiness

Von Winfried Wolf


In der Regel wird von den Verteidigern der Globalisierung argumentiert, die armen Länder seien zu wenig in die moderne (kapitalistische) Welt integriert. Daher müsste man durch Liberalisierung, durch Abbau von Zöllen, durch mehr Integration in den Welthandel diese Länder für den Fortschritt erschließen. Erst dann könnten sie teilhaben an den Wohlstandsgewinnen. Tatsächlich sind jedoch gerade die ärmsten Länder mehr als alle anderen in den Welthandel integriert. Afrika, der mit Abstand ärmste Kontinent, hat eine Exportquote von 45 Prozent. Dagegen sind die Exportquoten der anderen Kontinente maximal halb so hoch, sie liegen zwischen 15 und 25 Prozent. Es geht wohlgemerkt um die Exporte von einer Region oder von einem Kontinent in andere Regionen oder in andere Kontinente, also um sogenannte Extra-Afrika-Exporte, Extra-Lateinamerika-Exporte, Extra-Nordamerika-Exporte oder Extra-Europa-Exporte. Zugespitzt lässt sich formulieren: Weil die armen Regionen in besonderem Maß in den globalen Markt integriert wurden, weil ihre Ökonomien in besonderem Maß "globalisiert" sind, blieben sie arm beziehungsweise wurden sie teilweise noch ärmer.

Die Behauptung, diese Regionen seien wenig in den Weltmarkt integriert, speist sich allein durch die einseitige Blickrichtung: Afrika beispielsweise hat zwar eine Bevölkerung, die 13 Prozent der Weltbevölkerung entspricht. Gleichzeitig kommt der Kontinent jedoch nur auf einen knapp dreiprozentigen Anteil an den weltweiten Exporten. Gemessen an den gewaltig angestiegenen Weltexporten nehmen sich die afrikanischen Exporte, auch wenn sie fast 50 Prozent des regionalen (des afrikanischen) BIPs ausmachen, eben klein aus.

Generell gilt: Trotz der Globalisierung hat sich in der regionalen Gewichtung des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und vor allem bei der Gewichtung des Welthandels gegenüber kolonialen Zeiten wenig geändert (Siehe Tabelle unten).


Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts 2007-2010 in den reichen und ärmeren Ländern und strukturelle 
 Gewichtung von reichen und ärmeren Ländern in der globalisierten Ökonomie
                  
Wachstumsraten gegenüber Vorjahr in %
Anteile in %
Anteile in %  
Anteil 2008 an
                  

Letztes
Boomjahr
Abschwung

Krisen-
jahr
Krisen-
jahr




der Weltbe-
völkerung in %
Region
2007
2008
2009
2010*
Welt-BIP**  
Welt-Export***

Welt-BIP
5,2
3,2
-1,3
1,9
-
-
-
Industrieländer
 - USA
 - Japan
 - BRD
2,7
2,0
2,4
2,5
0,9
1,1
-0,6
1,3
-3,8
-2,8
-6,2
-6,0
0,0
0,0
0,5
-1,0
55,3
20,7
6,4
4,2
65,1
9,3
4,5
8,7
15,3
4,6
1,9
1,2
Rest der Welt =
Schwellen- +
Entwicklungsländer

8,3

6,1

1,6

4,0

44,7

34,9

84,7
Indien
China
9,3
13,0
7,3
9,0
4,5
6,5
5,6
7,5
4,8
11,4
1,4
8,4
18,1
20,2
Afrika
 - Angola
 - Südafrika
6,2
20,3
5,1
5,2
14,86
3,1
1,0
-3,6
-0,3
2,5
9,3
1,9
3,1
-
-
2,7
-
-
12,9
-
-
Lateinamerika
 - Mexiko
 - Brasilien
5,7
3,3
5,7
4,2
1,3
5,1
-1,5
-3,7
-1,3
1,6
1,0
2,2
8,6
2,9
2,2
5,1
1,2
1,6
8,5
2,9
1,6

* Prognose OECD Juni 2009
** Based on the purchasing-power-parity (PPP) valuation of country GDPs - Nach Kaufkraftparitäten
*** Export von Waren und Dienstleistungen; auf US-Dollar-Basis (hier also nicht nach "PPP")


Der zweite Teil dieser Tabelle - die Spalten 6, 7 und 8 - dokumentieren die enorm unterschiedlichen Gewichtsverteilungen: In den Industrieländern - im wesentlichen USA, Kanada, Japan, Australien und Westeuropa - leben gerade 15,3 Prozent der Weltbevölkerung (letzte Spalte, 3. Zeile). Doch diese Regionen konzentrieren mehr als 55 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und fast zwei Drittel der Weltexporte auf sich (6. und 7. Spalte). Entsprechend sehen die Relationen beim "Rest der Welt" aus: Dort leben rund 85 Prozent der Weltbevölkerung. Diese können jedoch nur rund 45 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts auf sich vereinen. Wenn die "emerging markets", die "aufstrebenden Märkte" oder die Schwellenländer aus diesem "Rest der Welt" herausgenommen werden, sind die Relationen noch krasser. Der afrikanische Anteil am Welthandel macht nur ein Fünftel des Gewichts aus, das dem Kontinent "eigentlich", entsprechend seiner Bevölkerung, zukommen müsste. Selbst Indien, obgleich ein Schwellenland mit beträchtlich großen Exportvolumina, dokumentiert diese gewaltige Spanne: Dort leben rund 18 Prozent der Menschen, doch es entfallen nur 1,4 Prozent aller Weltexporte auf dieses Land. Das entspricht nur dem Dreizehntel des realen Gewichts der indischen Bevölkerung als Teil der Weltbevölkerung.

Dabei erfolgte in der IWF-Statistik die Berechnung der Anteile am weltweiten Bruttoinlandsprodukt nicht nach Dollarwerten, also Weltgeldeinheiten, sondern auf Basis der sogenannten Kaufkraftparität ("PPP = purchasing power parity"): Als Vergleichsmaßstab von Norden und Süden dient ein imaginärer Warenkorb, dessen Güter mit der lokalen Arbeitsleistung bezogen werden können. Mit dieser Berechnungsweise werden die Ökonomien (und Bruttoinlandsprodukte) des Südens deutlich aufgewertet. Da die reale Weltmarkt-Welt jedoch eine Dollar-Euro-Yen-Pfund- und Schweizer-Franken-Welt ist, beschönigt diese Berechnungsweise die Lage der Länder des Südens insbesondere hinsichtlich ihrer Position auf dem real existierenden Weltmarkt.

Bei einem ersten Blick auf die BIP-Entwicklung 2007 bis 2009 (Spalten 2 bis 4) entsteht der Eindruck: Der Süden - die armen Länder in Mittel- und Südamerika, in Asien und vor allem in Afrika - scheinen von der aktuellen Weltwirtschaftskrise weniger als die Industrieländer betroffen zu sein. Während die "advanced economies" 2009 einen Rückgang ihres Bruttoinlandsproduktes von fast vier Prozent hinnehmen müssen, gibt es im "Rest der Welt" auch 2009 noch ein BIP-Wachstum von 1,6 Prozent. Bei den nivellierenden regionalen Zahlen muss jedoch berücksichtigt werden, dass auch im Fall einer im Süden in der Krise weiter leicht wachsenden Gesamtwirtschaft der Wachstumseinbruch vom Boomjahr 2007 ins Krisenjahr 2009 größer ist als in anderen Regionen. Sodann werden die Wachstumsraten im "Rest der Welt" offensichtlich stark positiv beeinflusst durch die zwei Schwergewichte China und Indien, auf die allein rund 16 Prozent des weltweiten BIPs entfallen. Beide Länder weisen auch im Krisenjahr 2009 mit 6,5 und 4,5 Prozent relativ hohe Wachstumsraten auf. Sobald einzelne Länder ins Blickfeld geraten, gibt es auch in diesen Regionen Beispiele für förmliche Abstürze in tiefe Krisen: Das ist der Fall in Angola mit einem Rückgang des BIP-Wachstums von 20 Prozent im Jahr 2007 auf ein Minus von gut drei Prozent.


HUNGER ALS KRISENFOLGE

Mit der Krise ist eine Zunahme des Hungers im Süden verbunden. Um die Jahrtausendwende gab es knapp 800 Millionen Menschen, die nach der Definition der Vereinten Nationen Hunger litten oder chronisch unterernährt waren. Bereits 2007 stieg diese Zahl deutlich an. Mit der neuen Weltwirtschaftskrise breitet sieh der Hunger sprunghaft aus. Im Jahr 2009 gibt es erstmals mehr als eine Milliarde Menschen, die hungern. Ein knappes Sechstel der Menschheit lebt in existenzieller Angst zu verhungern, viele von ihnen sterben konkret den Hungertod.

Die sprunghafte Zunahme der Hungernden war zunächst vor allem dem weltweiten Anstieg der Preise für alle Grundnahrungsmittel geschuldet. Nimmt man das Jahr 1990 als Ausgangspunkt und setzt das damalige Preisniveau der wichtigsten Agrargüter wie Weizen, Reis und Soja gleich 100, so gab es in den Jahren 1995 und 1996 einen Anstieg auf 140 (oder um 40 Prozent). Doch bis 1998 sank dieses Preisniveau wieder und in den Jahren 1999 bis 2002 lag er unter dem 1990er Level. Ab 2006 begann ein steiler und kaum zuvor gesehener Anstieg bis auf einen Indexwert von 220. Das heißt, die Preise für die genannten Grundnahrungsmittel haben sieh am Beginn der Krise mehr als verdoppelt. Die größte Preissteigerung gab es für Reis, auf den rund die Hälfte der 6,6 Milliarden Menschen auf dem Globus angewiesen ist. Der Weltmarktpreis für einen US-amerikanischen Zentner Reis lag am 30. März 2006 an der Börse von Chicago - die den Reispreis der Welt diktiert (dazu weiter unten) - bei 8 US-Dollar. Am 28. März 2008 waren 19,68 US-Dollar erreicht - fast das Zweieinhalbfache.

Die westlich geprägten Institutionen der Weltwirtschaft sehen die Schuld bei den Schwellenländern, insbesondere bei China und den dort veränderten Essgewohnheiten. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) formulierte in ihrem Jahresbericht 2008 wie folgt: "Bei den Nahrungsmitteln hat der starke Anstieg des BIP in den Schwellenländern in den vergangenen Jahren die Nachfrage stark erhöht. Hinzu kommen strukturelle Veränderungen. So hat der Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens in China zu einer Zunahme der Nachfrage nach Getreide geführt, vor allem um die Nutztiere zu füttern. Nach Angaben (...) der FAO hat der Pro-Kopf-Getreideverbrauch in den Entwicklungsländern im Zeitraum 1962 bis 2003 um ein Fünftel zugenommen. Gleichzeitig hat sich der Fleischverbrauch pro Kopf verdreifacht. (...) Tatsächlich benötigt man drei bis fünf Mal mehr Getreide, um Fleisch mit einer ebenso großen Kalorienzahl zu produzieren. So wurde im Jahr 2002 ein Drittel der Weltgetreideproduktion zur Fütterung von Schlachttieren verwendet."

Diese Erklärung klingt überzeugend - vor allem für westliche Ohren. In jüngerer Zeit gab es eine große Zahl von Artikeln, die dieselben Argumentationsmuster bedienten. Um zwei Beispiele herauszugreifen: In der französischen Tageszeitung Nouvel Observateur (23.8.2008) wurde auf die "Veränderung im Nahrungsmittelverbrauch der Schwellenländer, insbesondere Indien und China" verwiesen und die Tatsachenbehauptung aufgestellt: "Aus den Exportnationen Indien und China sind Importnationen geworden." Das ist schlicht falsch: China und Indien führen weiterhin mehr Nahrungsmittel aus, als sie einführen. Die britische Financial Times (30.4.2009) schrieb selbst noch im Juni 2009: "Der (neuerliche; W.W.) Anstieg der Preise für Soja und Weizen (...) ist Resultat der starken chinesischen Nachfrage, der Erwartung eines reduzierten Anbaus und schließlich der Auswirkungen der Trockenheit in Lateinamerika." Hier haben wir als Erklärungen für den Boulevard die Kombination: China plus falsche Anbaupolitik der Bauern plus Naturgewalten.

Der Verweis auf die veränderten Essgewohnheiten in einzelnen Schwellenländern kann schon deshalb nicht als Erklärung für sprunghaft angestiegene Nahrungsmittelpreise dienen, weil sich diese Essgewohnheiten über einen Zeitraum von einem Vierteljahrhundert hinweg veränderten. Gleichzeitig bewegten sich die Nahrungsmittelpreise just in dieser Zeit mehrere Jahre lang nach unten, um dann im Jahr 2007/2008 wie beschrieben anzusteigen. Für den Nahrungsmittel preisanstieg und insbesondere für die weltweite Zunahme des Hungers gibt es vielmehr drei mit einander verbundene Ursachen. Erstens die Zerstörung von sieh selbst versorgenden landwirtschaftlichen Einheiten bei gleichzeitiger Subventionierung von Nahrungsmittelexporten der Industrieländer, zweitens den Anbau von agrarischen Rohstoffen für Agrokraftstoffe ("Biosprit") und drittens das spekulative Engagement von Investoren nach dem Platzen der Immobilienblase.


ZERSTÖRUNG DER SUBSISTENZWIRTSCHAFTEN

Während in den USA und in Europa nur zwei respektive vier Prozent der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig sind, liegt dieser Anteil in den Ländern des Südens bei 55 Prozent. Nun konnten sich die armen Länder in der Welt lange Zeit weitgehend selbst versorgen. Ohne Zweifel war auch damals der Lebensstandard ein sehr niedriger, aber es gab eine weitgehende Selbstversorgung und relativ wenige Menschen, die Hunger litten. In den 1960er Jahren zählte die UN-Statistik "nur" 80 Millionen Menschen, die Hunger litten. Der Agrarhandel der armen Länder war bis Anfang der 1980er Jahre von einen Exportüberschuss gekennzeichnet. Seit 1985 gibt es im Agrarhandel dieser Ländergruppe ein Defizit. Dieser Fehlbetrag weitet sich kontinuierlich aus.

Die Grundlage der einigermaßen stabilen Ernährungssituation war die Existenz von einigen hundert Millionen sich selbst versorgenden Wirtschaftseinheiten, auch Subsistenzwirtschaften genannt, in denen wiederum mehrere Hundert Millionen Menschen lebten. Im Rahmen der sogenannten Grünen Revolution, die in den 1970er Jahren propagiert und umgesetzt wurde, wurde ein wachsender Teil der Länder des Südens für den Welthandel - auch für den agrarischen Handel - und für moderne Produktionsmethoden erschlossen. Das war gleichbedeutend mit großangelegten Importen von Düngemitteln, Pestiziden und Landmaschinen. Die Produktivität in der Landwirtschaft, der Hektorertrag, stieg zunächst deutlich an. Gleichzeitig wuchs aber die Abhängigkeit dieser Länder vom Weltmarkt. Dutzende Millionen kleine bäuerliche Existenzen wurden vernichtet. Es kam zur flächendeckenden Landflucht. Die weltweite Bevölkerung in den Elendsquartieren um die großen Städte verdreifachte sich im Zeitraum 1965 bis 2005 auf fast eine Milliarde Menschen. Gleichzeitig verzehnfachte sich die Zahl der Hungernden - von 80 auf 800 Millionen.

Ein entscheidendes Mittel, das die Durchdringung der agrarischen Märkte des Südens bewirkte, ist die Subventionierung der Landwirtschaften in den reichen Industriestaaten und der agrarischen Exporte aus denselben. Die Agrarsubventionen in Europa lagen 2005 bei rund 130 Milliarden US-Dollar; diejenigen der USA bei 40 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig sind die Agrarmärkte der Industrieländer für einen großen Teil der agrarischen Exporte der armen Länder durch eine Vielfalt protektionistischer Maßnahmen weitgehend abgeschottet. Als Folge der globalisierten Agrarwirtschaft werden die armen Länder von agrarischen Produkten der Industrieländer, die zu Dumpingpreisen angeboten werden, förmlich überschwemmt. Zwei Beispiele - eines aus Afrika und eines aus Lateinamerika:


ÄGYPTEN UND US-WEIZENIMPORTE:

Die USA exportierten viele Jahrzehnte lang Jahr für Jahr Millionen Tonnen Weizen aus ihrer Überproduktion an den Nil - obwohl dort niemand Hunger litt. Noch in den 1960er Jahre produzierten Millionen ägyptische Kleinbauern den Großteil der Lebensmittel, von denen die ägyptische Bevölkerung lebte, selbst. Doch mit dem billigen Importgetreide konnten sie nicht konkurrieren. Eine aktuelle Reportage der Zeitschrift Stern (18/2008) bilanzierte die Folgen: "Das heimische Getreide wurde zu Tierfutter verarbeitet. So entstand eine riesige Fleischindustrie, die Touristen und reiche Ägypter mit Steaks versorgte. Die Armen begannen Fladen aus hellem Importmehl zu essen." In den 1990er Jahren wurde der Importweizen teurer. Die Regierung in Kairo subventionierte den Weizen und verschuldete sich zunehmend. Als 2008 die Importpreise schneller als die Subventionen stiegen, kam es zu einer Hungerrevolte. Sie konnte nur mit einer Mischung aus Repression, neuen Subventionen und neuen Staatsschulden eingedämmt werden. So sei "aus einer Kornkammer ein verschuldeter Staat geworden, der zwar Erdbeeren gen Europa verschickt, aber die eigene Bevölkerung nicht mehr ernähren kann."


MEXIKO UND MAISEXPORTE AUS DEN USA:

Als Folge des Freihandelsabkommens zwischen den USA, Kanada und Mexiko (NAFTA) musste Mexiko seine Zollbeschränkungen gegen seine nördlichen Nachbarn aufgeben. Zwischen 1994 dem Inkrafttreten des NAFTA-Abkommens - und 2008 erhöhten sich die US-amerikanischen Maisexporte nach Mexiko um das Zehnfache. Ein großer Teil der mexikanischen Maisbauern wurde verdrängt, da die US-Importe deutlich preisgünstiger als der in Mexiko erzeugte Mais waren. Viele Maisbauern wurden arbeitslos - viele Zehntausend von ihnen schlugen sich auf der Suche nach Arbeit in die USA durch. Seit rund einem Jahrzehnt ist Mexiko fast vollständig von Maisimporten abhängig. Die traditionelle Grundnahrung, Tortilla, wird bereits zu 90 Prozent auf Basis von Import-Mais hergestellt. Diese Entwicklung hat auch eine enorme kulturhistorische Bedeutung: Mais ist Teil des kulturellen - indianischen - Erbes Mexikos. Die Ersetzung des heimisches Mais durch Importmais aus den USA wird als Teil des Verlustes der kulturellen Integrität und als Produkt der neokolonialen Abhängigkeit verstanden.


AGROSPRIT

In Nordamerika und Westeuropa wurde als Reaktion auf die Debatten um die Endlichkeit der Ölvorräte ("Peak Oil") und um den Anstieg des Ölpreises seit 2005 die Kraftstoffgewinnung aus agrarischen Produkten - aus Soja, Rüben, Zucker, Mais, Palmöl und Raps - forciert. So gibt es in den meisten EU-Staaten gesetzlich verpflichtende Mindestquoten, wonach - hier das Beispiel Deutschland - dem Dieselkraftstoff mindestens 4,4 Prozent Agrardiesel und dem Benzin mindestens 1,2 Prozent Agrarethanol beigemengt sein müssen. Diese Anteile sollen schrittweise gesteigert werden. Insgesamt verdreifachte sich in der EU die Produktion von aus nachwachsenden Pflanzen gewonnenem Ethanol - von knapp einer Milliarde Liter im Jahr 2005 auf rund drei Milliarden Liter 2008. Noch deutlich größer sind die Steigerungen in den USA. Brasilien ist seit Ende der siebziger Jahre Weltrekordhalter bei der Erzeugung von Ethanol, der hier aus Zuckerrohr gewonnen wird. Die brasilianische Regierung will die Ethanol-Erzeugung bis 2017 und im Vergleich zu 2005 um fast das Zweieinhalbfache auf 40 Milliarden Liter steigern und davon ein Drittel exportieren. Rund eine Million Menschen (!) arbeiten bereits in der brasilianischen Ethanol-Industrie, 400.000 davon als Zuckerrohrschneider. Der Menschenrechtler Pater Tiao zitierte dazu 2009 "eine neue Studie, wonach in Brasilien die Zuckerrohrsklaven vor dem Verbot der Sklaverei 1888 im Schnitt besser ernährt wurden als ihre Nachfolger heute."

Der groß angelegte Anbau nachwachsender Rohstoffe entwickelt sich längst in einer knallharten Konkurrenz zu derjenigen traditionellen Landwirtschaft, die Nahrungsmittel für die Menschen herstellt. In den Worten des britischen Journalisten George Monbiot: "Die Umsetzung dieser Pläne ist ein Garant für eine humanitäre Katastrophe ... Die Biokraftstoffe werden einen Wettbewerb um Nahrung für Menschen und für Autos auslösen. Die Menschen werden dabei zwangsläufig verlieren: Jene, die es sich leisten können, Auto zu fahren, sind reicher als die, die Gefahr laufen zu verhungern." (The Guardian 27.3.2007).

Joao Pedro Stedile, Mitglied der Bewegung der Bauern ohne Land (MST), beschrieb diesen Zusammenhang zwischen den Agrosprit-Programmen, den Konzerninteressen und dem Anstieg der Nahrungsmittelpreise wie folgt: Es habe sich "eine diabolische Allianz zwischen den Konzernen aus den Bereichen Erdöl, Automobilbau und Agroindustrie gebildet, um eine weitflächige Produktion von agrarwirtschaftlichen Treibstoffen in allen Ländern mit freien Anbauflächen, reich an Sonne, Wasser und billigen Arbeitskräften aufzubauen. Die Manipulation der Grünen Revolution wiederholt sich. Da der Preis von Ethanol an höhere Erdölpreise gekoppelt ist, steigt die Rendite der Landwirtschaft. Damit steigen auch die Preise für Lebensmittel."


SPEKULATION UND HUNGER

Der Preis aller strategisch wichtigen agrarischen Erzeugnisse wird an US-amerikanischen Börsen bestimmt. Maßgeblich dafür sind die Konzentration des Agrohandels an einer Börse und bei vier Global Players. Die drei US-amerikanischen Agro-Konzerne Cargill, Bunge und Archer Daniels Midland und das französische Handelshaus Louis Dreyfus kontrollieren zwei Drittel des internationalen Handels mit Agrarprodukten. Der Chicago Board of Trade (CBOT) ist entscheidend für alle Börsengeschäfte im weltweiten Agrarsektor - mit ungeahnten Folgen. Nach einem Bericht bestimmt, "was in Chicago ausgehandelt wird, das Leben von Farmern im Mittleren Westen der USA und von Reisbauern in Vietnam, von Bettlern in den Slums von Manila und von Bäckern in Deutschland." (SZ, 15.5.2008)

Am 20. Mai 2008 führte ein Ausschuss des US-Kongresses eine Anhörung zum Thema der möglichen Rolle von Spekulation bei den Preisauftrieben agrarischer Basisprodukte durch. Geladen war unter anderen Michael W. Masters, der seit Ende der 1990er Jahre einen US-amerikanischen Hedge Fonds leitet. Er bejahte dort ausdrücklich die Frage, ob spekulative Anlagen den explosionsartigen Anstieg der Nahrungsmittelpreise mitverursacht hätten. Er verdeutlichte, wie es dazu kam. Beim Agrarhandel handele es sich um einen "engen Markt". Meist agierten hier Händler mit einem sehr direkten Interesse - Fluggesellschaften kaufen Kerosin, das sie erst später benötigen und womit sie sich vor Preiserhöhungen schützen wollen. Nahrungsmittelkonzerne kaufen Weizen vorab, um eine stabile Planung zu ermöglichen. Doch, so Mr. Master: Das von institutionellen Anlegern in die Bereiche "Index trading" und Termingeschäfte mit agrarischen Primärgütern eingebrachte Kapital sei dann plötzlich von 13 Milliarden US-Dollar im Jahr 2003 auf 260 Milliarden US-Dollar 2008 angestiegen, wobei es 2006/2008 ein sprunghaftes Wachstum des hier engagierten Kapitals gegeben habe. Parallel gab es den beschriebenen explosionsartigen Anstieg der Nahrungsmittelpreise - was den neuen Investoren Milliarden-Dollar-Gewinne bescherte. In einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zur Agrarbörse in Chicago heißt es: "Die abenteuerliche Preissteigerungen (bei Agrargütern; W.W.) haben jede Menge Spieler angelockt. Investoren von der Wall Street fliehen die globale Finanzkrise und versuchen ihr Glück mit Reis und Soja (...) Jede Woche fließt derzeit im Durchschnitt eine Milliarde Dollar von diesem Spielgeld nach Chicago, und das bei einem Gesamtmarkt von überschaubaren 240 Milliarden Dollar. Sogenannte Index-Fonds, die ihr Geld mit Wetten auf Rohstoff-Indices verdienen, kontrollieren derzeit 4,5 Milliarden Bushel Mais, Weizen und Sojabohnen, was ungefähr der Hälfte der gesamten Vorräte in den Silos der USA entspricht." (SZ, 15.5.2008).

Im kurzen Zeitraum zwischen Sommer 2008 und Anfang 2009 kam es dann - aufgrund des allgemeinen Nachfrageeinbruchs im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise - zu einer deutlichen Rückführung der Nahrungsmittelpreise, wenn auch nicht mehr auf das Niveau von 2006. Von dieser Entwicklung profitierten allerdings fast ausschließlich die großen Nahrungsmittelkonzerne. Seit Frühjahr 2009 steigen die Preise für viele agrarische Produkte erneut, was die Gefahr von neuen Hungersnöten heraufbeschwört.

Der Preisanstieg ist allerdings nur ein sektorieller. Parallel kommt es zu einem fortgesetzten - für eine große Krise eher typischen - Verfall der Preise in fast allen Segmenten und zu einer deflatorischen Entwicklung. In den Industriestaaten kombiniert sich dies fatal mit der Subventionspraxis. So fielen in Europa im Zeitraum 2007 bis Mitte 2009 die Preise für Milch und Milchprodukte um gut 30 Prozent. Tausende Bauernhöfe mussten aufgeben. Im Frühsommer 2009 kam es zu heftigen Protestaktionen von Milchbauern, u.a. in Brüssel. Der Deutsche Bauernverband entwickelte einen Plan, wonach bis zu 1,5 Millionen Kühe "vom Markt genommen" - was heißen sollte: geschlachtet - werden sollten. Die EU-Agrarkommissarin Fischer Boel lehnte das Projekt mit der originellen Begründung ab, dass es dafür im EU-Budget "derzeit kein Geld geben" würde. Gleichzeitig stimmte sie zu, dass die Subventionierung von Milchprodukte-Exporten für den Weltmarkt ausgebaut, insbesondere Restriktionen für Käseexporte weitgehend aufgehoben und die Begrenzungen der nationalen Beihilfen für die Landwirtschaft gelockert werden sollten. Damit kündigte die EU an, in der Krise ein weiteres Mal zu Maßnahmen zu greifen, mit denen die Landwirtschaft im Süden einem ruinösen, mit EU-Steuergeldern angeheizten Wettbewerb ausgesetzt werden soll.

Neu wäre in der Krise eine Politik von Massenschlachtungen und der Vernichtung landwirtschaftlicher Kapazitäten nicht. In den USA wurde bereits 2008 ein erstes Programm zur Schlachtung von Vieh aufgelegt. Eugen Varga schrieb über die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre, die mit einer Agrarkrise verbunden war: "Schließlich blieb nichts anderes übrig als zur systematischen Vernichtung von landwirtschaftlichen Produkten aller Art überzugehen. In den USA wurden 1933 10 Millionen Hektar (ungefähr ein Viertel der gesamten Anbaufläche) Baumwolle unter die Erde gepflügt. In Brasilien werden jährlich 10 Millionen Sack Kaffee - fast der jährliche Weltbedarf - verbrannt, ins Meer geworfen, zum Straßenbau verwendet. Tee wird nicht abgeerntet. (...) Ganze Schiffsladungen mit Orangen wurden in London ins Meer geworfen. Fünf Millionen Schweine wurden von der Regierung der USA im Herbst 1933 aufgekauft und vernichtet. In Dänemark wurden wöchentlich 1500 Kühe geschlachtet und ihr Fleisch zu Kunstdünger verarbeitet. In Argentinien werden Hunderttausende ältere Schafe einfach niedergestochen, um der jüngeren Generation Platz zu machen; der Transport in die Schlachthäuser hätte mehr gekostet als der Erlös. Und so weiter."

Vargas Beschreibung endete mit einem Verweis, der auch heute angebracht ist: "All dies zu einer Zeit, wo Millionen und Abermillionen Arbeitslose und ihre Familien hungern und in Fetzen gekleidet sind. Niemals in der Geschichte der Menschheit zuvor hat es derartiges gegeben!" *)


HUNGERHILFE NICHT MEHR FINANZIERBAR

Anfang des Jahres 2009 erklärte Josette Sheeran, die Direktorin des Welternährungsprogramms (WFP), die Hungerkrise drohe sieh im Verlauf der weltweiten Krise dramatisch zu verschärfen. Die Vereinten Nationen seien nicht mehr in der Lage, ihre Programme zu finanzieren, weil sieh viele Lebensmittel "immens verteuert" hätten, die Zahl der Hungernden ansteige und die Hilfszahlungen der Industrieländer zurückgefahren anstatt ausgeweitet würden. Nach UN-Angaben sind die Kosten für das Welternährungsprogramm in den vergangenen fünf Jahren um rund 50 Prozent gestiegen.

2005 hatten die EU-Länder (wieder einmal) versprochen, bis 2010 einen Anteil von 0,51 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe auszugeben; bis 2015 solle der Anteil auf 0,1 Prozent steigen. Tatsächlich kam es jedoch seit 2005 nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Oxfam zu einer Reduktion der Entwicklungshilfe um rund 1 5 Prozent. Josette Sheeran zog einen Vergleich zur Hilfe für die Banken: Die internationalen Hilfsprogramme für die angeschlagene Weltwirtschaft umfassten insgesamt mehr als eine Billion US-Dollar. Mit "weniger als einem Prozent davon", so Sheeran, "kann die Arbeit des Welternährungsprogramms vollständig gesichert werden."


ARBEITSIMMIGRATION LEISTET DIE ECHTE ENTWICKLUNGSHILFE

Die armen Menschen aus dem Süden leisten für ihre Länder inzwischen die deutlich größere und auf alle Fälle weitaus effizientere Entwicklungshilfe als die offizielle staatliche Hilfe der Industriestaaten. Als Folge der Krise im Süden leben und arbeiten inzwischen mehr als 150 Millionen Menschen aus den armen Ländern außerhalb ihrer Länder, die meisten von ihnen in einem reichen Industrieland. Ein großer Teil von ihnen sind Frauen, die in Haushalten als Kindermädchen oder Putzhilfen, in der Prostitution und oft in Arbeitsverhältnissen, die als Sklavenhalterei bezeichnet werden muss, Arbeit fanden. Allein das kleine Emirat Dubai zählt eine Million ausländische Arbeitskräfte. In diesem extrem reichen Land erhält ein Bauarbeiter 160 Euro im Monat und 60 Cent je Überstunde; Hausmädchen kommen auf 60, vielleicht 80 Euro im Monat.

Jährlich transferieren diese Menschen 154 Milliarden Euro, knapp 200 Milliarden US-Dollar, in ihre Heimatländer. Das ist mehr als doppelt so viel wie die offizielle Entwicklungshilfe aller Industriestaaten. Gleichzeitig hat sieh der Zahl der Menschen aus armen Ländern, die im reichen Norden leben, parallel mit der Globalisierung und trotz all der neuen Schutzwälle, der elektronisch gesicherten Zäune, der Bürgerwehren zur Grenzbewachung im Süden der USA und dem abstoßenden Schengen-Abkommen der Europäischen Union mit all seinen Repressionsmaßnahmen zu Lande und auf dem Mittelmeer massiv erhöht.

Oft sind es nicht nur die jeweiligen Familien, die auf diese Weise zu einem erheblichen Teil mitfinanziert werden. Ganze Dörfer werden von einstigen Bewohnern, die inzwischen im Ausland arbeiten, finanziert, wie eine Reportage in der ver.di-Zeitung Publik über ein Dorf in Mali dokumentierte. In der Krise jedoch ist auch diese direkte Entwicklungshilfe gefährdet: Die Immobilienkrise in Spanien machte bereits zehntausende schwarze - oft illegal beschäftigte - Bauarbeiter arbeitslos. Die Reduktion der Einkommen der Reichen und der Abbau von Hunderttausenden Arbeitsplätzen im weltweiten Bankensektor führte zur Zerstörung von vielen Zehntausenden Arbeitsplätzen von Frauen, die als Haushaltshilfen tätig waren. Ein großer Teil derjenigen, die auf diese Weise ihre Beschäftigung verlieren, wird nicht in die Heimat zurückkehren. Die Menschen werden Teil einer sich ständig ausweitenden Schattenwelt mit illegalem oder halblegalem Status. "Sans papiers", wie es in Frankreich heißt: die ohne Papiere.

Das zeichnet schließlich den Kapitalismus aus - ohne Papiere heißt: ohne Würde; kein Mensch. Oder in den Worten von Bert Brecht aus den "Flüchtlingsgesprächen": "Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustande wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustande kommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Pass niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird (...) Man kann sagen, der Mensch ist nur der mechanische Halter des Passes. Der Pass wird ihm in die Brusttasche gesteckt wie die Aktienpakete in das Safe gesteckt werden, das an und für sich keinen Wert hat, aber Wertgegenstände enthält."


*) Eugen Varga, Die Krise des Kapitalismus und die politischen Folgen, Frankfurt/M. 1969, S. 286f.

Der Beitrag basiert auf dem - hier stark gekürzten - 7. Kapitel des Buchs: Winfried Wolf, Sieben Krisen - ein Crash, das Mitte Oktober 2D09 im Promedia Verlag, Wien, erscheint (256 Seiten / ca. 18 Euro).


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

Dreimal Monsanto - einer der weltgrößten Agrarkonzerne. Oben: Monsanto-Werbeplakat aus den 50ern - Mitte: Karikatur aus Lateinamerika Unten: Plakat für einen Dokumentarfilm

Tatort 1: Die Gebäude der Chicago Mercantile Exchange (die frühere Weizenbörse)

Tatort 2: Eine der ungezählten Siloanlagen von Cargill


*


Inhaltsverzeichnis lunapark 21, Heft 7 - Herbst 2009

LunaLuna
- Sabine Leidig: Der Mond inspiriert zum Träumen ...
- Editorial

Der subjektive Faktor
Thomas Schumacher: Wasserstandsmeldungen: Waterkant
Winfried Wolf: Lehman-Legende Lehman-Lügen

Welt & Wirtschaft
Lucas Zeise: Warum der Green New Deal nichts wird
Lars Petersen: Von wegen Ende der Krise: Fliegen ohne Ersatzteile

20 Jahre Mauerfall - Eine Bestandsaufnahme
Sebastian Gerhardt, Ex-DDR: Kapital als kleineres Übel?
Hannes Hofbauer, Österreich: Verstaatlichung damals und heute

Soziales & Gegenwehr - Debatte zur Arbeitszeitverkürzung
Daniel Behruzi: Zeit zu handeln
Michael Wendl: Arbeitszeitverkürzung - Klappt nicht (im Kapitalismus)
Werner Sauerborn: Arbeitszeitverkürzung - Geht schon (auch im Kapitalismus)
Interview mit Bernhard Schmid - Mythos einer radikalen französischen Arbeiterbewegung
Georg Fülberths Lexikon: Bildungsökonomie
LunArt: Hans Reffert

Feminismus & Ökonomie
Gisela Notz: Frauenerwerbsarbeit - 20 Jahre nach der Wende
Gisela Notz: Moratorium gegen Hartz IV-Sanktionen
LunArt: Eleonore Wilhelm

LP21-Spezial >> Weltwirtschaft, Krise im Süden & Ernährungssouveränität
Vom Globalen zum Lokalen: Ernährungssouveränität oder millionenfacher Hungertod
Winfried Wolf: Die diabolische Allianz aus Erdöl, Auto und Agrobusiness
Gerhard Klas: "Genug für Alle": Globale Landwirtschaft und neue Bauernbewegung
Interview mit Vandana Shiva: Nahrungsmittel müssen vor Ort produziert werden
Patrizia Heidegger: Bangladesch: Neoliberal, feudal & Klima fatal
Linkliste: Weltwirtschaft, Krise im Süden & Ernährungssouveränität

Kultur & Gesellschaft
Rainer Fischbach: Der Vormarsch der digitalen Medien: Der gläserne Konsument
Michael Hahn: Das Zeitungssterben in den LISA: Kein Nachruf auf das Medium
Thomas Fruth: Buchbesprechung: Erich Hobsbawm in Aufsätzen, Reden und Interviews

Geschichte & Ökonomie
Thomas Kuczynski: Lange Wellen der Konjunktur: Wirkung großer Weltwirtschaftskrisen

Seziertisch 146
- Georg Fülberth: Rechte Krisen

Impressum / LunArt Portrait

Hau den Lukas und Aktuelle Meldungen


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Quelle:
Lunapark 21, Heft 7 - Herbst 2009, Seite 38-45
Herausgeber: Lunapark 21 GmbH, Am Galgenberg 13, 14552 Michendorf
E-Mail: redaktion@lp21.de
Internet: www.lunapark21.net

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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2009