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GEWERKSCHAFT/1070: Erfolgreiche Streikwoche bei Amazon (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. November 2014

Erfolgreiche Streikwoche bei Amazon



Berlin, 01.11.2014 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zieht eine positive Bilanz der zurückliegenden Streikwoche bei Amazon. "Die Beschäftigten haben sich mit viel Engagement, Mut und Entschlossenheit an den Arbeitsniederlegungen an fünf Standorten beteiligt und durch weitere kreative Aktionen gezeigt, dass sie sich nicht einschüchtern lassen und für ihre Rechte einstehen. Solange der Versandhändler Amazon einen Tarifvertrag verweigert, können die Streiks jederzeit weitergehen. Das betrifft ausdrücklich auch das Weihnachtsgeschäft", sagte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied.

Die neue Streikwelle war in der Nacht von Sonntag auf Montag (ab dem 27. Oktober) an den fünf Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern), Rheinberg und Werne (beide NRW) gestartet. Die Streikbeteiligung lag an den meisten Tagen bei rund 2.000 Beschäftigten, zum Teil auch darüber. Zum Wochenende nahm die Zahl der Beschäftigten, die sich an den Arbeitsniederlegungen beteiligten, aufgrund der unterschiedlichen Feiertage in den einzelnen Bundesländern etwas ab.

Die Beschäftigten hatten ihre Forderung nach einem Tarifvertrag, der existenzsichernde Einkommen und gute Arbeitsbedingungen garantiert, in dieser Woche auch mit kreativen Aktionen auf die Straße getragen. Die Streikenden aus Graben hatten sich zu einer Kundgebung vor der Zentrale der Amazon.de GmbH in München versammelt, die Beschäftigten aus Rheinberg und Werne verdeutlichten ihre Forderung mit einer Demonstration auf der Messe NEOCOM für E-Commerce, Multichannel und Marketing in Düsseldorf, auf der Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber als Eröffnungsredner auftrat. In Bad Hersfeld zogen die Streikenden mit einer Demonstration durch die Innenstadt, in Leipzig ließen sie als Zeichen des Protests gegen Amazons Blockadehaltung einen Tarifvertrag per Drohne einfliegen.

Amazon betreibt in Deutschland neun Versandzentren. Beschäftigte dort klagen über die hohe Anzahl von Befristungen, extremen Leistungsdruck und unzureichende Arbeits- und Pausenregelungen. Da Amazon sich der Tarifbindung verweigert, bekommen die Beschäftigten zudem zum Teil mehrere Hundert Euro weniger, als ihnen nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels zustehen würden.

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Quelle:
Presseinformation vom 01.11.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. November 2014