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GEWERKSCHAFT/1278: Beschäftigte erhöhen den Druck auf real (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. September 2015

Beschäftigte erhöhen den Druck auf real - Streiks und Aktionstag in Düsseldorf für Rückkehr in die Tarifbindung


Berlin, 29.09.2015 - Beschäftige der SB-Warenhauskette Real werden diesen Mittwoch, 30. September, die Arbeit nieder legen und zu einer Demonstration sowie zentralen Kundgebung vor der Zentrale der Metro AG in Düsseldorf zusammenkommen, um gegen die Flucht der Metrotochter Real aus der Tarifbindung zu protestieren. In Düsseldorf findet an diesem Tag eine Aufsichtsratssitzung der Metro AG statt. Zu den Protesten werden mehrere Tausend Beschäftigte erwartet.

Real hatte am 17. Juni 2015 den Wechsel in die sogenannte OT-Mitgliedschaft (ohne Tarifbindung) des Arbeitgeberverbands verkündet. Das Unternehmen strebt einen Haustarifvertrag mit abgesenkten Löhnen und Arbeitsbedingungen an, hat sich aber bisher nicht zu Details geäußert. "Das ist ein verheerendes Signal für die real-Beschäftigten. Durch die Tarifflucht drohen ihnen in den nächsten zwei Jahren Einkommensverluste von bis zu 2.000 Euro. Das ist Geld, das die Menschen im Handel dringend benötigen, um jetzt und im Alter über die Runden zu kommen. Die Beschäftigten von real sind keine Mitarbeiter zweiter Klasse. Sie verlangen ohne Wenn und Aber die Rückkehr in die Tarifbindung. Real soll sich warm anziehen, die Beschäftigten wehren sich mit Entschiedenheit gegen den Großangriff auf ihre Entgelte und Arbeitsbedingungen", sagte Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Sie forderte Real auf, endlich zu benennen, welche Verschlechterungen man im Detail plane. "Real taktiert, weil man die Wut und die Gegenwehr der Beschäftigten fürchtet. Aber die Wut ist bereits jetzt groß", so Nutzenberger.

Bisher ist klar, dass Real durch die Tarifflucht den Beschäftigten die aktuellen Entgelterhöhungen der Tarifrunde 2015 vorenthalten will, in den meisten Regionen sind das 2,5 Prozent in diesem und zwei Prozent im nächsten Jahr. Bei Neueinstellungen droht eine generelle Verschlechterung der Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen. ver.di fordert von Real den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags, so dass die Tarifbindung trotz des Wechsels von Real in die OT-Mitgliedschaft wieder hergestellt werden könnte. Am heutigen Dienstag finden in Düsseldorf Tarifverhandlungen mit Real statt. Eine Einigung wird nicht erwartet.

Auf der zentralen Streikkundgebung am Mittwoch in Düsseldorf werden die Beschäftigten rund 25.000 Protestunterschriften an den Vorstand der Metro AG übergeben. Zur Kundgebung reisen Beschäftigte aus etlichen Teilen des Bundesgebiets an. An einer Vielzahl von Standorten sind Arbeitsniederlegungen geplant. Bei Real arbeiten rund 38.000 Beschäftigte.

Weitere Informationen unter:
www.real-verdi.de

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Quelle:
Presseinformation vom 29.09.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. September 2015

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