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GEWERKSCHAFT/1591: Dritte Verhandlungsrunde Lufthansa - Angebot völlig unzureichend (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. Januar 2018

Dritte Verhandlungsrunde Lufthansa: Angebot völlig unzureichend


Berlin - Die dritte Verhandlungsrunde für die rund 33.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa-Service Group (LSG), der Lufthansa Technik und der Lufthansa Cargo ist am 22. Januar 2018 in Frankfurt/Main ohne Ergebnis geblieben. Die Verhandlungen werden am 30./31. Januar fortgesetzt.

"Das neue Angebot, das die Lufthansa in dieser Runde vorgelegt hat, ist nach wie vor völlig unzureichend", kritisiert Verhandlungsführerin und Vorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Christine Behle. "Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation ist es für die Beschäftigten keinesfalls ausreichend, schließlich hat der Lufthansa-Konzern in 2017 ein Rekordergebnis erzielt. Daran müssen die Beschäftigten, die einen großen Anteil an diesem Ergebnis hatten, nun auch angemessen beteiligt werden", fordert Behle.

Das Lufthansa-Angebot von 2,6 Prozent für 18 Monate und weitere 2,5 Prozent für weitere 18 Monate sei zu wenig und würde insgesamt unter der erwarteten Inflationsrate für 2018 bleiben und damit einen Reallohnverlust bei den Beschäftigten bedeuten.

"Für einen Konzern, der ein Ergebnis von drei Milliarden Euro eingefahren und die Verbesserung aller wesentlichen Kennzahlen erreicht hat, ist dieses Angebot an die Beschäftigten mehr als unverständlich", so die Gewerkschafterin. Behle forderte die Arbeitgeber auf, in der nächsten Runde ein verhandlungs- und abschlussfähiges Angebot vorzulegen. Ansonsten würden sie Arbeitskämpfe provozieren. "Falls die Runde am 30./31. Januar kein Ergebnis bringt, sind Streiks nicht mehr ausgeschlossen." Behle wies zudem darauf hin, dass die Arbeitgeber die Erhöhungen ab Juli 2019 vom wirtschaftlichen Ergebnis abhängig machen wollten und für die LSG-Beschäftigten nur Einmalzahlungen anbiete. Dies sei mit ver.di nicht zu machen, so Behle.

ver.di fordert für die Lufthansa-Konzernbeschäftigten am Boden und in der Kabine, bei der Lufthansa Cargo, der Lufthansa Service Gesellschaft, der Lufthansa Technik und Lufthansa Systems 6 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die rund 1.500 Auszubildenden im Lufthansa-Konzern fordert ver.di 90 Euro mehr sowie die unbefristete Übernahme im erlernten Beruf. Der Vergütungstarifvertrag wurde zum 31. Dezember 2017 gekündigt. Außerdem sollen die Beschäftigten die Möglichkeit erhalten, die Vergütungserhöhung in zusätzliche freie Tage einzutauschen.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.01.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2018

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