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GEWERKSCHAFT/1802: ver.di ruft Beschäftigte bei privaten und öffentlichen Banken zu Warnstreiks auf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 2. April 2019

ver.di ruft Beschäftigte bei privaten und öffentlichen Banken zu Warnstreiks auf


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Bankbeschäftige vor der dritten Verhandlungsrunde am 11. April 2019 an verschiedenen Orten und Tagen zu Warnstreiks aufgerufen. Anlass sind die stockenden bundesweiten Tarifverhandlungen für die rund 200.000 Beschäftigten bei den privaten und öffentlichen Banken.

So wird es am Mittwoch, dem 3. April, zu Warnstreiks in Hamburg kommen, dort werden Beschäftigte unter anderem der Deutschen Bank, Commerzbank und der Hamburger Sparkasse in den ganztägigen Warnstreik treten. Eine Streikkundgebung findet von 10:00 Uhr bis 11:45 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus am Hamburger Besenbinderhof statt. Am Donnerstag, dem 4. April, kommt es ab 14:45 Uhr am Kölner Friesenplatz zu einer ver.di-Kundgebung mit Commerzbank-Beschäftigten. Am kommenden Freitag, dem 5. April 2019, wird es zu Warnstreiks in Berlin kommen. Dort sind Beschäftigte der Deutschen Bank, der Berliner Sparkasse, Investitionsbank Berlin, Commerzbank, Targo-Bank u.a. zum Warnstreik aufgerufen sowie in Brandenburg Beschäftigte der Investitionsbank des Landes Brandenburg und der LBS Ost. Ab 10.00 Uhr findet auf dem Breitscheidplatz eine Kundgebung mit anschließender Demonstration zum Ernst-Reuter-Platz und zurück statt. Ebenfalls am 5. April kommt es zu ganztägigen Warnstreiks in Baden-Württemberg, hier werden die Bausparkassen Wüstenrot und Schwäbisch Hall bestreikt. In Wiesbaden wird am 5. April ebenfalls ganztägig gestreikt. An einem Demonstrationszug vom Hauptbahnhof zum Kurhaus beteiligen sich ab 9:00 Uhr Beschäftigte der Nassauischen und Frankfurter Sparkasse sowie Beschäftigte der Commerzbank-Zentrale, Commerzbank Filialen, Deutsche Bank, Heleba und der Deutschen Wertpapierservice Bank. In Bayern sind am 5. April unter anderem Beschäftigte der Deutschen Kreditbank (DKB), Bayrischen Landesbank, sowie der UniCredit mit zugehörigen Tochtergesellschaften zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Es findet hierzu eine Kundgebung in München vor dem DGB-Haus um 9:00 Uhr statt. In Nürnberg sind die Beschäftigten der Commerzbank (Region Bayern Nord), Bayrischen Landesbank und UniCredit zu einem Demonstrationszug um 9:00 Uhr ab dem Lorenzer Platz aufgerufen. In den Regionen Münsterland und Ostwestfalen/Lippe sind am 5. April Beschäftigte von rund 45 Commerzbank-Filialen zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Auch in der Folgewoche ab 8. April wird es zu weiteren Warnstreiks kommen.

"Die Arbeitgeber haben diese Warnstreiks provoziert. Sie machen die Fortführung der Verhandlungen davon abhängig, dass ver.di nahezu alle Forderungen zurücknimmt. Das ist ein brüskierendes Vorgehen, das sich die Beschäftigten nicht gefallen lassen", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister.

ver.di fordert in der Tarifrunde 6 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütung um 100 Euro. Des Weiteren will ver.di in der Tarifrunde neben einer deutlichen Gehaltserhöhung vor allem über Arbeitsbelastung und Weiterbildung verhandeln. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bei den Banken sehr rasch und tiefgreifend, darum fordert ver.di einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung. Durch Rationalisierungen und ständige Umstrukturierung ist die Arbeitsbelastung immer mehr angestiegen. Aus diesem Grund fordert ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Um den unterschiedlichen Bedarfen der Beschäftigten gerecht zu werden, sollen die Bankbeschäftigten zwischen Gehaltssteigerung oder Freizeit wählen können.

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Quelle:
Presseinformation vom 02.04.2019
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2019

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