Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/375: Tarifverhandlungen in der Touristik drohen zu scheitern (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 28. Januar 2011

Tarifverhandlungen in der Touristik drohen zu scheitern:
Warnstreiks und Protestaktionen vor der vierten Verhandlungsrunde


Berlin, 28.01.2011 - Am Montag (31. Januar) werden die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der Touristik in Frankfurt am Main fortgesetzt. Im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) an verschiedenen Standorten zu Protestaktionen und Warnstreiks aufgerufen. Damit soll der Druck auf die Tarifgemeinschaft des Deutschen Reiseverbandes (DRV-T) erhöht werden, ein verhandlungsfähiges Angebot für die bundesweit rund 70.000 Touristik-Beschäftigten vorzulegen. "Die Arbeitgeber riskieren ein Scheitern der Verhandlungen. Sie behaupten, dass es insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Reisebüros und im Geschäftsreisebereich keine finanziellen Spielräume gibt, und wollen sogar für zukünftige Beschäftigte in der Branche abgesenkte Gehälter. Dabei macht die Branche Rekordumsätze", unterstrich ver.di-Verhandlungsführerin Ute Kittel.

Es sei überhaupt nicht einzusehen, dass die Beschäftigten in der Touristik angesichts dieser guten wirtschaftlichen Entwicklung leer ausgehen sollten. Ohne ihr Engagement funktioniere der gesamte Wirtschaftszweig nicht. Das zeige sich nicht nur in guten Zeiten, sondern auch bei den immer häufiger auftretenden Krisen. Jüngstes Beispiel dafür seien die professionell durchgeführten Rückholaktionen von tausenden Tunesienurlaubern. "Die Kunden wissen dies zu schätzen. Es bleibt zu hoffen, dass auch die Arbeitgeber jetzt endlich ein Einsehen haben", betonte Kittel.

ver.di fordert für die Beschäftigten im Reisegewerbe eine tabellenwirksame Erhöhung der Gehälter um 3,5 Prozent, mindestens jedoch 90 Euro, die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 38 Stunden, den Erhalt des Flächentarifvertrages und eine Modernisierung der Tarifverträge.


*


Quelle:
Presseinformation vom 28.01.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2011