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GEWERKSCHAFT/530: 3.500 Beschäftigte der Postbank seit heute im mehrtägigen Streik (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. Dezember 2011

3.500 Beschäftigte der Postbank seit heute im mehrtägigen Streik - Frank Bsirske am zweiten Streiktag in Köln


Berlin, 01.12.2011 - Rund 3.500 Beschäftigte der Postbank und ihrer Tochterunternehmen sind am heutigen ersten Streiktag dem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu bundesweiten Streiks gefolgt. Weitere mehrere Tausend Beschäftigte - beispielsweise Beamtinnen und Beamte - beteiligten sich an Kundgebungen und Aktionen.

Die Streiks richten sich gegen eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in Folge der Übernahme durch die Deutsche Bank. Hinsichtlich des Umbaus sind Ausgliederungen in neue Gesellschaften zu wesentlich schlechteren Konditionen für die Beschäftigten geplant, es soll zu Arbeitszeitverlängerungen, Verkürzung des Urlaubs und niedrigeren Bezahlungen kommen. Das hätte für die Beschäftigten Einbußen in Höhe von rund 30 Prozent zur Folge. Auch in der fünften Verhandlungsrunde am 25. November kam es nicht zum Einlenken der Arbeitgeber.

"Hier geht es nicht um eine normale Tarifauseinandersetzung zwischen Tarifpartnern", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch bei einer Kundgebung in Dortmund. "Es geht nicht um wirtschaftliche Not, sondern darum, ob sechs, acht oder 10 Milliarden Gewinn übrigbleiben, um den Aktionären zu gefallen. Und das soll auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden." Die Streiks werden morgen bundesweit an allen Standorten fortgesetzt. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske wird auf dem Kölner Börsenplatz zu den Streikenden sprechen.

ver.di geht davon aus, dass durch den Streik Verzögerungen bei Überweisungen auftreten. Das hat auch Auswirkungen auf die Deutsche Bank, UniCredit und die HSH Nordbank, weil die Postbank für diese Institute auch den Zahlungsverkehr abwickelt.

ver.di fordert in den zurzeit laufenden Tarifverhandlungen einen Überleitungstarifvertrag für alle betroffenen Beschäftigten der Postbank AG und ihrer Töchter. So sollen die bisher bestehenden Tarifverträge in der jeweiligen Fassung weitergelten. Eine weitere ver.di-Forderung sind zehn Arbeitszeitverkürzungstage wegen der stetig zunehmenden Arbeitsbelastung; die Arbeitgeber haben eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit gefordert.


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Quelle:
Presseinformation vom 01.12.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2011