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GEWERKSCHAFT/536: Postbank-Streiks hatten Wirkung - Einigung erzielt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 9. Dezember 2011

Postbank-Streiks hatten Wirkung: Einigung erzielt


Berlin, 09.12.2011 - Nach vier Streiktagen und einem mehrtägigen Verhandlungsmarathon konnte in der sechsten Verhandlungsrunde zwischen Postbank und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ein Ergebnis für die Beschäftigten der Postbank AG und ihrer Töchter erzielt werden.

In einem Überleitungstarifvertrag wurden die Arbeits- und Einkommensbedingungen für Beschäftigte geregelt, die im Rahmen der Integration in den Konzern der Deutschen Bank in neue Gesellschaften ausgegliedert werden sollen. Im Einzelnen konnten die Besitzstände für die betroffenen Beschäftigten durch die Übernahme des Entgelttarifvertrages ebenso gewahrt werden wie der Urlaubsanspruch von 30 Tagen. Bei flexibler Arbeitszeit wird als Basis die 39-Stunden-Woche erhalten. Zudem konnten Standortgarantien vereinbart werden. Außerdem wurde der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen in der Postbank und der BHW-Gruppe bis zum 31.12.2014 tarifvertraglich vereinbart.

"Dieses Ergebnis konnte nur mit den Beschäftigten, die mit ihren eindrucksvollen Streiks Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt haben, erzielt werden", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. "Nur so konnten die Pläne der Arbeitgeber, Bereiche der Postbank zu wesentlich schlechteren Konditionen auszugliedern, abgewehrt werden." Mit dem Tarifabschluss, der auch durch die Unterstützung der Solidaritätsstreiks und Tausender protestierender Beamter erreicht werden konnte, sei ein massives Sozialdumping in der Postbank verhindert worden.

Die Gewerkschafterin wertete das Ergebnis als äußerst positiv. Einziger Wermutstropfen sei das Zugeständnis bei der Neuregelung der Pausen.

"Durch diesen Abschluss konnte möglicherweise auch eine Wende im Deutschen Bank Konzern eingeläutet werden", betonte Beate Mensch. Die Deutsche Bank habe in den zurückliegenden Jahren immer wieder Tochterunternehmen ausgegründet und dort die Arbeitsbedingungen regelmäßig erheblich verschlechtert. Es stände der Deutschen Bank gut zu Gesicht, sich auch aufgrund ihrer gesellschaftlichen Verantwortung von dieser Praxis zu verabschieden, so die Gewerkschafterin.


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Quelle:
Presseinformation vom 9.12.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Dezember 2011