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GEWERKSCHAFT/570: Call Center World 2012 - ver.di fordert mehr tariflichen Schutz (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 27. Februar 2012

Call Center World 2012: ver.di fordert mehr tariflichen Schutz


Berlin, 27.02.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt zum Auftakt der diesjährigen Fachmesse Call Center World 2012 in Berlin ihre Forderung nach mehr tarifvertraglichem Schutz für die 500.000 Beschäftigten der Branche: Geregelte und sichere Einkommensbedingungen seien überfällig. "Auch für einen Mindestlohn von Call-Center-Mitarbeitern ist es höchste Zeit", sagte ver.di-Call-Center-Experte Ulrich Beiderwieden. In diesem Zusammenhang forderte er die Interessenverbände CCV und DDV auf, endlich den seit Monaten angekündigten Arbeitgeberverband zu gründen, damit es für ver.di einen Verhandlungspartner gebe. Es sei nicht akzeptabel, dass sich eine wachsende Branche mit immer mehr Beschäftigten tarifvertraglichen Regelungen verschließe, betonte Beiderwieden.

Einer ver.di-Umfrage zufolge halten 75,9 Prozent der Call-Center-Beschäftigten die derzeitigen Entlohnungsbedingungen für nicht angemessen. 60.9 Prozent der Befragten äußerten, dass das Einkommen nicht ausreiche. Viele Beschäftigte benötigten einen Zweitjob, um über die Runden zu kommen. "Aufstocker", die am Ende des Monats zusätzliche staatliche Leistungen nach Hartz IV beantragen müssten, seien in Call-Centern keine Seltenheit, sagte Beiderwieden. Dies erkläre auch die kritische Distanz der Beschäftigten zur eigenen Branche und die hohe Fluktuationsrate.

Die Themen Entlohnung, Mindestlohn und Tarifverträge stehen im Mittelpunkt des diesjährigen ver.di-Auftritts auf der Call Center Word 2012. Die Kongressmesse findet vom 28. Februar bis zum 1. März 2012 im ESTREL Convention Center, Sonnenallee 225, 12047 Berlin, statt. Der ver.di Stand befindet sich in Halle 4 F 13.


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Quelle:
Presseinformation vom 27.02.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2012