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GEWERKSCHAFT/594: Betriebsversammlungen bei Santander - Filialen bleiben geschlossen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 18. März 2012

Betriebsversammlungen bei Santander - Filialen bleiben geschlossen


Berlin, 18.03.2012 - Die Mehrheit der Filialen der Santander Bank bleiben am Dienstag, dem 21. März, und Mittwoch, dem 22. März, bundesweit geschlossen. Grund sind Betriebsversammlungen, bei denen über Verhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Santander informiert werden soll. Bei den Verhandlungen geht es um den Abschluss eines Haustarifvertrages und geplante Umstrukturierungen im Unternehmen.

Ziel der Verhandlungen ist die erstmalige tarifliche Regelung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei Santander auf dem Niveau des Branchentarifvertrages für das Bankgewerbe. "Die derzeitigen Arbeitsbedingungen sind uneinheitlich und ungerecht", betont ver.di-Verhandlungsführer Jörg Reinbrecht. Zudem liege das Gehaltsniveau in Teilbereichen deutlich unter dem Brancheniveau. Je nach Tätigkeit könne das eine Differenz von 2.000 bis 10.000 Euro im Jahresgehalt bedeuten.

Weiterhin gebe es bei Santander keine branchenüblichen Tarifregelungen, wie ein besonderer Kündigungsschutz oder eine Vorruhestandsregelung, kritisierte Reinbrecht.

Vor einem Jahr habe Santander große Teile der damaligen SEB Deutschland übernommen. Diese Beschäftigten unterlagen bis zur Übernahme durch Santander dem Branchentarifvertrag und kämpfen nun für den Erhalt ihrer bisherigen Arbeitsbedingungen. Ein weiteres wichtiges Thema für die ehemaligen SEB-Beschäftigten sei der Abbau bzw. die Verlagerung von Arbeitsplätzen als Folge der Integration der SEB in die Strukturen der Santander Consumer Bank. Aktuell seien rund 250 Beschäftigte vom Arbeitsplatzverlust bedroht.

ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch betonte in diesem Zusammenhang: "Die Konflikte bei Santander zeigen deutlich, wie wichtig die Regelung von Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge ist. Beschäftigte in der gesamten Branche brauchen Arbeitssicherungen und Schutz." Sie verwies auf die momentan stattfindenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im privaten und öffentlichen Bankgewerbe, die am 29. März in die zweite Runde gehen.

ver.di fordert von Santander, bei den Umstrukturierungen auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten und jedem Mitarbeiter einen zumutbaren Arbeitsplatz im Unternehmen anzubieten. Im Dezember 2011 konnte ver.di durch Abschluss eines Sozialtarifvertrages die negativen Folgen der ersten Umstrukturierungswelle für 350 Beschäftigte begrenzen und Standorte für einen zusätzlichen befristeten Zeitraum absichern.


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Quelle:
Presseinformation vom 18.03.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2012