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GEWERKSCHAFT/661: Banken - Erneute Streiks vor vierter Verhandlungsrunde (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 4. Juni 2012

Banken: Erneute Streiks vor vierter Verhandlungsrunde



Berlin, 04.06.2012 - Kurz vor der vierten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten bei privaten und öffentlichen Banken hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erneut zu ganztägigen Streiks aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

"Wir erwarten ein verhandlungsfähiges Angebot, das für die Beschäftigten im Bankgewerbe Respekt und Wertschätzung bedeutet", fordert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Dieses Angebot müsse deutlich über dem liegen, was die Arbeitgeber in der letzten Runde vorgelegt hätten. Umgerechnet auf zwölf Monate hätte dieses weniger als 1,4 Prozent ausgemacht und würde damit weit unter der Inflationsrate liegen. "Ein völlig inakzeptables Angebot, das für die Beschäftigten Reallohnverluste bedeuten würde", betont die ver.di-Verhandlungsführerin.

Gemeinsam mit den Beschäftigten, die ihre Forderungen mit ihren Streiks untermauert hätten, erwarte sie, dass die Arbeitgeber sich endlich bewegen und hinter ihre Beschäftigten stellen würden. Die aktuellen Abschlüsse in zahlreichen anderen Branchen hätten deutlich gemacht, dass es auch der Arbeitgeberseite wichtig sei, die Beschäftigten durch akzeptable Lohnsteigerungen an Gewinnen zu beteiligen und damit die Produktivität anzukurbeln. Das erwarte sie jetzt auch von den Bankarbeitgebern, betonte Beate Mensch.

Bereits am heutigen Montag hätten sich rund 800 Beschäftigte der privaten und öffentlichen Banken an einem ganztägigen Warnstreik in Hannover und Braunschweig beteiligt. Zahlreiche Filialen blieben geschlossen.

Am morgigen Dienstag habe ver.di unter anderem zu ganztägigen Warnstreiks in verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens aufgerufen. Betroffen seien Köln, Bonn und Aachen, das Ruhrgebiet und angrenzende Regionen sowie Bielefeld. Bei einer Kundgebung in Dortmund wird die ver.di-Verhandlungsführerin zu den Streikenden sprechen.

ver.di fordert für die rund 220.000 Beschäftigten in Banken sechs Prozent mehr Gehalt. Weitere Forderungen sind eine verbindliche Tarifregelung zum Gesundheitsschutz, eine verbindliche Tarifregelung zum Schutz der Beraterinnen und Berater, eine Ausbildungsquote von sieben Prozent, die unbefristete Übernahme von Auszubildenden sowie die Verlängerung der derzeit bestehenden Vorruhestandsregelungen.

Die vierte Verhandlungsrunde findet am Mittwoch, dem 6. Juni 2012, ab 10:30 Uhr im Hotel Nassauer Hof, Kaiser-Friedrich-Platz 3-4, 65183 Wiesbaden, statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 04.06.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2012