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MARKT/1435: Wachstumsmarkt Meerestechnik - Nationaler Masterplan Maritime Technologien (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - Berlin, 24. August 2011

Rösler: "Chancen im Wachstumsmarkt Meerestechnik nutzen" - Bundeskabinett beschließt Nationalen Masterplan Maritime Technologien


Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf des Nationalen Masterplans Maritime Technologien (NMMT) beschlossen. Erarbeitet hat den NMMT das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unter Mitwirkung anderer Bundesministerien, von Küstenländern und Verbänden.

Der NMMT richtet das Hauptaugenmerk auf die Meerestechnik. Die wichtigsten Bereiche sind dabei Offshore-Öl und -Gas, Offshore-Windenergie, Unterwassertechnik, maritime Verkehrsleit- und Sicherheitstechnik sowie marine mineralische Rohstoffe.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler: "Die Meerestechnik ist ein Wachstumsmarkt mit jährlich zweistelligen Raten. An diesem Wachstum müssen deutsche Unternehmen teilhaben und ihren Marktanteil ausbauen. Insgesamt erwirtschaften deutsche Unternehmen in der Meerestechnik bereits heute rund elf Milliarden Euro jährlich. Ihr Weltmarktanteil beträgt damit jedoch nur vier Prozent. Gemessen an den großen Potentialen deutscher Unternehmen in diesem technologieintensiven und innovativen Bereich dürfen wir uns damit nicht zufrieden geben. Unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben hervorragende Fähigkeiten. Sie können für eine sichere und umweltfreundliche Nutzung der Meere einen wichtigen Beitrag leisten."

Bundesminister Rösler weiter: "Die Meerestechnik vereint Schlüsseltechnologien für den Schutz und die Nutzung der Meere. Auch für die künftige Versorgung mit Energie und Rohstoffen spielt die Meerestechnik eine zentrale Rolle. Mit dem NMMT wollen wir die nationalen Kräfte bündeln, Forschung und Wirtschaft noch enger zusammenbringen und die Öffentlichkeitswahrnehmung für diesen Bereich erhöhen."

Der Masterplan definiert verschiedene strategische Handlungsbereiche. Hierzu zählen zum Beispiel:

- die Stärkung von Forschung und Entwicklung: Hier geht es zum Beispiel darum, Forschungsprogramme der verschiedenen Ressorts stärker aufeinander abzustimmen und zu koordinieren;

- die Exportförderung und Erschließung von Märkten und politische Flankierung;

- Netzwerkbildung: Der Masterplan soll auch einen Anstoß dazu geben, dass die Initiativen von Unternehmen zur Clusterbildung und Vernetzung durch bessere Koordinierung und Abstimmung effektiver werden;

- Fachkräfte: Themen sind hierbei die Einführung von dualen Studiengängen, die Erweiterung von Curricula, Zusatzausbildungen; die Entwicklung von Demonstrationsvorhaben und Leuchtturmprojekten, zum Beispiel von intelligenten Systemen in der Meerestechnik.

Der größte Anwendungsbereich für Meerestechnik ist Offshore-Öl und -Gas. Die ohnehin hohe weltweite Nachfrage nach Öl und Gas wird aufgrund des Wachstums in den Schwellenländern noch steigen. Der Bedarf muss zunehmend aus Quellen im Meeresgrund befriedigt werden. Die jährlichen Investitionen betragen derzeit weltweit rund 200 Milliarden Euro.

Weiter wachsen wird in den nächsten Jahren auch die Offshore Windenergie. Für die Energieversorgung der Zukunft spielt sie eine wichtige Rolle.

Der Meeresgrund birgt darüber hinaus zahlreiche mineralische Rohstoffe, zum Beispiel die für Hochtechnologien so wichtigen Seltenen Erden. Erstmals wurden jetzt von der Internationalen Meeresbehörde Lizenzen an private Unternehmen zur Exploration von Manganknollen im Ostpazifik vergeben. Deutschland hat sich hier in beträchtlichem Umfang engagiert.

Der Masterplan wird zukünftig in einem fortlaufenden Prozess weiterentwickelt. Die Umsetzung wird durch ein regelmäßiges Monitoring unter Leitung des Maritimen Koordinators der Bundesregierung, dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Hans-Joachim Otto, sichergestellt.


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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 24. August 2011
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Pressestelle des BMWi
Telefon: 03018-615-6121 oder -6131
E-Mail: buero-L2@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. August 2011