Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

MEDIEN/661: "Breitbandversorgung für das Internet endlich realisieren" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 7. April 2011

"Breitbandversorgung für das Internet endlich realisieren"

Dr. Born zu Internet, Bildung und Ärzteversorgung auf dem Land


Eine flächendeckende Breitbandversorgung mit einer Leistung von 16 Megabit bis zum Jahr 2012 und 50 Megabit bis 2018 hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, auf dem Kongress "Zukunft der strukturschwachen und ländlichen Räume" im Deutschen Bundestag gefordert. Born unterstützte damit die Bundestagsabgeordneten der Regierungskoalition, die den ländlichen Raum schneller mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen versorgen wollen. "Ein schnelles und leistungsfähiges Internet gehört heute zur allgemeinen 'Daseinsvorsorge'", erklärte Born. Der Kongress fand unter Vorsitz von Ernst Hinsken statt, dem Vorsitzenden des Unterausschusses "Regionale Wirtschaftspolitik" in Deutschland.

Dabei geht es, so Born, nicht nur um die Arbeitsfähigkeit und Bildungsmöglichkeit der Bauernfamilien im ländlichen Raum, sondern auch um Arbeitsplätze und Bildungschancen für die Bewohner dort. Mehr als 60 Prozent der deutschen Bevölkerung leben in ländlichen Regionen. "Wenn Start-Up-Unternehmen wieder aufgeben müssen, weil die Leistungsfähigkeit der Internetverbindungen nicht ausreiche und dies sogar in unmittelbarer Nähe von größeren Städten, dann ist es allerhöchste Zeit, die flächendeckende Breitbandversorgung endlich voranzubringen", betonte Born. Nicht nur junge Menschen beurteilten ihre Bleibeperspektive im ländlichen Raum in erster Linie durch ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. "Wirtschaftliche Entwicklungen und infrastrukturelle Rahmenbedingungen sind untrennbar miteinander vernetzt", stellte Born fest. Auch der wachsende ländliche Tourismus brauche leistungsfähige Verbindungen, um Reservierungs- und Buchungssysteme für "Urlaub auf dem Bauernhof" zu ermöglichen. Wenn die Netzagentur regionale Monopolsituationen bei den IT-Dienstleistern zulasse, sei es auch notwendig, gleichwertige Verhältnisse in der Fläche als Vergabekriterium zu erzwingen. Dies gehöre zur "Daseinsvorsorge" auf dem Land für Gewerbe, Industriebetriebe, Handwerker, Landwirte sowie Bürger und Bürgerinnen, Schüler und Schülerinnen, erklärte Born.

Eine weitere besondere Herausforderung sei der Bildungsbereich im ländlichen Raum. Kindertagesstätten und Ganztagsschulen seien in ländlichen Gebieten so einzurichten, dass auch auf dem Land Familie und Beruf kombinierbar bleibe. Entsprechende Betreuungsangebote in den Kindertagesstätten und Schulen sowie flexible Öffnungszeiten seien notwendig. Dazu müssten nicht nur die Kommunen die Voraussetzungen schaffen, sondern auch die Eltern viel Initiative ergreifen. Im ländlichen Raum hätten vernünftige überörtliche Schulnetzplanungen und Fahrkonzepte für die Schüler größere Bedeutung als in den städtischen Ballungszentren. Schulformen übergreifende Standorte auf dem Land würden helfen, die Dauer der Fahrzeiten für die Schüler nicht unverhältnismäßig groß werden zu lassen.

Neue Wege für den ländlichen Raum forderte Born auch bei der Ärzteversorgung. Stationäre und ambulante Versorgung seien besser zu vernetzen und Gemeinschaftspraxen voranzutreiben.


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 7. April 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. April 2011