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VERKEHR/1227: Entwicklung der Unfallzahlen darf nicht hingenommen werden (DVR)


Der Deutsche Verkehrsicherheitsrat (DVR)
Pressemitteilung vom 24. Februar 2012

DVR: Entwicklung der Unfallzahlen darf nicht hingenommen werden
Zahl der im Straßenverkehr Getöteten ist 2011 um 9,4 Prozent gestiegen


Bonn, 24. Februar 2012 (DVR) - Die heute vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Unfallzahlen für 2011 lassen aus Sicht des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) die Alarmglocken schrillen. Laut Destatis hat sich die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr auf 3.991 Menschen erhöht. Das sind 343 Getötete (9,4 Prozent) mehr als im Vorjahr. Auch bei den Verletzten ist eine Zunahme um 5,5 Prozent auf rund 391.500 zu verzeichnen.

"Die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten ist leider noch höher als ohnehin befürchtet und ein Alarmzeichen dafür, dass wir nicht nachlassen dürfen, uns weiterhin gemeinsam mit unseren Mitgliedern und weiteren Partnern anzustrengen, diese Entwicklung wieder umzukehren. Jetzt muss der Blick verstärkt auf die Sicherheitspotenziale gerichtet werden, die noch stärker ausgeschöpft werden müssen", kommentiert DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf die Unfallzahlen. So habe sich der Vorstand des DVR für ein absolutes Alkoholverbot am Steuer ausgesprochen. Der Schutz von Leben und körperlicher Unversehrtheit aller Verkehrsteilnehmer sei vorrangig gegenüber einer Teilgruppe, die trotz der Teilnahme am Straßenverkehr nicht auf den Konsum von Alkohol verzichten möchte. "Es geht um die klare Regel: wer fährt, trinkt nicht und wer trinkt, fährt nicht", unterstreicht Dr. Eichendorf.

Für Fahranfänger sollte eine verpflichtende Verlängerung des Lernzeitraumes eingeführt werden. Die im Ausland gemachten positiven Erfahrungen mit einer Lernzeitverlängerung in der Fahrausbildung, wie sie zum Beispiel in so genannten Mehrphasenmodellen angewendet wird, sowie Erfahrungen mit Graduierungs- oder Stufensystemen sollten in der auch in Deutschland notwendigen Diskussion berücksichtigt werden.

"Besonderes Augenmerk muss auch auf den Brennpunkt Landstraße gelegt werden. Es ist gut und wichtig, dass die Sicherheit auf den Landstraßen zentraler Bestandteil der nationalen Verkehrssicherheitskampagne 'Runter vom Gas' ist", sagt der DVR-Präsident.

Es müsse alles daran gesetzt werden, die Entwicklung der Unfallzahlen 2011 zu einer Momentaufnahme, nicht zu einer Trendumkehr werden zu lassen. Darüber hinaus appelliert Dr. Eichendorf an alle Verkehrsteilnehmer, sich rücksichtsvoll und partnerschaftlich zu verhalten.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 24.02.2012
Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
Auguststraße 29, 53229 Bonn.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Februar 2012