Technische Universität Berlin - 01.08.2017
Weiße Flecken im Nahverkehr
Eine interaktive Karte zeigt, wo Menschen in Berlin weite Strecken zu Fuß zum nächsten Verkehrsmittel zurücklegen müssen
Welche Berliner Bezirke sind von Verkehrslücken betroffen, wo müssen die
Menschen lange Wegstrecken zu Fuß zurücklegen, um den nächsten Bus, die
Tram, U- oder S-Bahn zu erreichen? In Zusammenarbeit mit der Zeitung "Der
Tagesspiegel" haben TU-Stadtplanerinnen und TU-Stadtplaner umfassende,
interaktive Karten erstellt, die weiße Flecken im Berliner Nahverkehr
aufzeigen. Die Karten sind zu finden unter:
http://verkehrsluecken.tagesspiegel.de
Die meisten Berliner haben eine Bushaltestelle, Tram oder U- und
S-Bahnhaltestelle ganz in ihrer Nähe. Doch bei weitem nicht alle. Viele
müssen 300 bis 500 Meter, manche sogar bis zu 1000 Meter zu Fuß
zurücklegen, um den nächsten Knotenpunkt im Nahverkehrsnetz zu erreichen.
Nach umfangreichen Datenrecherchen konnten Forscherinnen und Forscher aus
dem Projekt Smart Sustainable District (SSD), das am Fachgebiet Städtebau
und Nachhaltige Stadtentwicklung (CHORA Conscious City) der TU Berlin
unter Leitung von Prof. Raoul Buntschoten angesiedelt ist, zusammen mit
Experten des Tagesspiegels eine interaktive Karte entwickeln, die diese
Verkehrslücken aufzeigt, bei Tag und bei Nacht. Eine große Geschichte mit
Gesprächen, die das Tagesspiegel-Team mit Verkehrsplanern und Politikern,
Vordenkern und Betroffenen geführt hat, rundet das Angebot für die Nutzung
durch eine breite Öffentlichkeit ab.
Die Daten basieren unter anderem auf Befragungen von Verkehrsplanern und Politikern nach den Ursachen der teilweise schlechten Anbindung. Zudem wurde nach Lösungen gesucht, die eine lebenswerte Stadt für alle möglich machen könnten. Dafür berechneten die Forscher die Netzdichte der mehr als 6400 Bushaltestellen, 173 U-Bahnhöfe, 133 S-Bahnhöfe und knapp 800 Tramhaltestellen innerhalb des Berliner Stadtgebiets. Welche Fläche decken sie jeweils ab, wenn Fahrgäste von dort 300, 500 oder 1000 Meter weit zu ihrem Ziel laufen müssen? Daraus geht hervor, welche der Häuserblöcke in Berlin gut angeschlossen sind oder nicht. Eine weitere Untersuchung stellt dar, wo Stadtgebiete mit überdurchschnittlich vielen älteren Einwohnern schlecht angebunden sind.
Beteiligt an dieser "Data Story" ist neben CHORA und Tagesspiegel auch das Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Das Projekt ist eingebettet in das europäische Projekt Smart Sustainable District (SSD), das nach Lösungen sucht, wie städtische Quartiere ihren Energieverbrauch reduzieren und insgesamt ressourceneffizienter wirtschaften können. Ziel ist die Schaffung von Lebensräumen, die von hoher Qualität zeugen sowie den zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels gewachsen sind. Die Rolle des Fachgebiets CHORA besteht unter anderem darin, Szenarien geplanter Projekte zu entwickeln sowie Strategien zur Umsetzung integrierter Infrastrukturprojekte.
An dem Gesamtprojekt sind internationale Partner beteiligt, neben Universitäten und Forschungseinrichtungen auch alle Climate-KIC-Partner (www.climate-kic.org), in Berlin neben mehreren Senatsverwaltungen auch Bürger- und Unternehmernetzwerke, ebenso wie Akteure aus dem Quartiersmanagement, von städtischen Ver- und Entsorgern wie den Berliner Wasserbetrieben (BWB), der Berliner Stadtreinigung (BSR), der GASAG, den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), Vattenfall und anderen.
Weitere Informationen unter:
http://www.chora.tu-berlin.de
http://verkehrsluecken.tagesspiegel.de
- Interaktive Karten
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution52
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Berlin, Stefanie Terp, 01.08.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 3. August 2017
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