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AUSLAND/014: Uni Hamburg wirkt an Europe-China School of Law mit (BMJ)


Bundesministerium der Justiz - Berlin, 29. November 2007

Zypries gratuliert Universität Hamburg zur Mitwirkung an der Europe-China School of Law


Im Auftrag der Europäischen Kommission und der Volksrepublik China wird ein Konsortium unter Leitung der Universität Hamburg die Europe-China School of Law (ECSL) in Peking errichten. Darauf haben sich heute Vertreter der Europäischen Union und Chinas auf dem zehnten EU-China Gipfel in Beijing geeinigt.

Unter Federführung der Universität Hamburg konnte sich ein Konsortium aus europäischen und chinesischen Hochschulen bei einer Ausschreibung der Europäischen Kommission zur Errichtung der ECSL durchsetzen. Die ECSL wird mit 35 Millionen Euro gefördert. Sie erhält damit eine herausragende Stellung im Bereich der rechtlichen Zusammenarbeit der EU mit China. An der ECSL in Peking werden rund 25 deutsche Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer unterrichten und forschen. Das deutsche Rechtssystem wird damit die Rechtsentwicklung und die juristische Aus- und Fortbildung in China mit beeinflussen.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat die Bewerbung des Hamburger Konsortiums im Vorfeld unterstützt und sich bei ihren europäischen Amtskollegen sowie bei chinesischen und europäischen Stellen dafür eingesetzt. "Die Mitwirkung deutscher und anderer europäischer Rechtslehrer an der Europe-China School of Law in Peking wird dazu beitragen, unserem Rechtsverständnis in China Geltung zu verschaffen und den Rechtsstaatsdialog mit China zu intensivieren. Ich freue mich daher besonders, dass ein Konsortium unter der Federführung der Universität Hamburg die Ausschreibung der Kommission gewonnen hat. Den beteiligten Hochschulen und Institutionen gratuliere ich zu diesem besonderen Erfolg", sagte Brigitte Zypries.

An der Errichtung der ECSL in Peking wirken neben der Universität Hamburg die Max-Planck-Institute in Hamburg, Heidelberg, Freiburg und München sowie die Bucerius Law School in Hamburg, das Europa-Kolleg Hamburg und mehrere europäische Rechtsanwaltskanzleien mit. Auf chinesischer Seite werden sich zwei Pekinger Universitäten - die China University of Political Science and Law (CUPL) und die Tsinghua Law School - beteiligen. Konsortialpartner sind außerdem die Universitäten Madrid (Spanien), Bologna (Italien), Robert-Schuman Strasbourg (Frankreich), Sciences Po Paris (Frankreich), Lund (Schweden), Leuven (Belgien), Manchester (Großbritannien), Krakau (Polen), Maastricht (Niederlande) sowie die Central European University (Ungarn), die Eötvos Lorand Universität (Ungarn) in Budapest und das Trinity College Dublin (Irland).

Projektziele der neuen ECLS in Peking sind:

o Errichtung eines Masterstudiengangs für chinesische und europäische Studierende auf den Gebieten Europarecht, internationales Recht, Rechtsvergleich sowie chinesisches Recht und chinesische Sprache und Kultur für Europäer.

o Implementierung eines Qualifizierungsprogramms für chinesische Angehörige der juristischen Berufe mit Unterstützung erfahrener Praktiker aus Europa.

o Einrichtung eines Forschungsprogramms zur Reform des chinesischen Rechtssystems und zur Entwicklung von Gesetzesentwürfen. Gegenstand dieses Programms wird unter anderem die Beratung chinesischer internationaler Firmen und Organisationen bilden.

Start des Projekts ist der 1. Januar 2008. Zum nächsten chinesischen Studienjahr, im September 2008, wird der erste Masterstudiengang an der ECLS beginnen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 29.11.2007
Herausgegeben vom Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
des Bundesministeriums der Justiz
Verantwortlich: Eva Schmierer
Redaktion: Ulf Gerder, Dr. Henning Plöger, Christiane Wirtz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2007