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PRESSE/992: Treffen der Theravada-AG in Hannover (DMW)


Der Mittlere Weg - Nr. 2, Mai - August 2015
Zeitschrift des Buddhistischen Bundes Hannover e.V.

Treffen der Theravada-AG in Hannover

Vom 27.-29.03.15 trafen sich 14 Aktive der Theravada AG im Wat Dhammavihara.


Die wohl bedeutsamste Neuigkeit "aus der Szene" war die Ankündigung, dass am 21.06.15 im Anenja Vihara die erste Nonnen-Vollordination in Deutschland geplant ist. Das wird mit Sicherheit ein auch international Beachtung findendes Ereignis, zu dem herzlich eingeladen wird.

Die Bücherumlagerung ist nun abgeschlossen, wobei der Verbleib einer ganzen Anzahl von Exemplaren nicht geklärt ist. Dankenswerterweise lagert Michael Schmidt nicht nur die Bücher in seinem Haus, wobei der zur Verfügung stehende Platz nunmehr ausgeschöpft ist, sondern übernimmt auch den Versand und die Spendenabrechnung.

In diesem Zusammenhang wird auch der Einleger für die Bücher überarbeitet.Dank einiger Großspenden können in diesem Jahr ein bis zwei neue Buchprojekte gestartet werden. Es handelt sich um den Nachdruck des Dhammapada in der Übersetzung von Nyanatiloka und den Erstdruck (Übersetzung) eines Buchs über Samatha und Vipassana von Bhante Sujiva.

An weiteren Neuerscheinungen wurden genannt: Cullavagga im Michael Zeh Verlag, neu und vollständig übersetzt von Santuttho als Abschluss der Vinaya-Übersetzungen und Abhidhammattha-Sangaha, übersetzt von Nyanatiloka als Nachdruck vom Abhidhamma Förderverein. Johannes Litsch brachte einen interessanten Nachtrag zu seinem Vortrag auf dem letzten Treffen. So konnte er im Zuge seiner Recherchen feststellen, dass der erste Karma-Kagyü-Mönch Gampopa (1079-1153) in seinem Werk "Juwelenschmuck der Befreiung" (um 1125) genau die zur Erleuchtung führenden Dinge aufführt, die auch in der TheravadaÜberlieferung (u.a. Buddhaghosa im "Visuddhi Magga - Der Weg zur Reinheit" um 500) dokumentiert sind. Auch Asanga (4.Jh.) waren diese 37 zur Erleuchtung führenden Dinge (bodhipakkhiya dhamma) bekannt. Es ist damit erwiesen, dass alle Schulen korrekt den vollständigen Weg zur Buddhaschaft überliefert haben.

0000Am gesamten Samstag beleuchtete Raimar Koloska das Thema Gefühle (vedana). Neben der bekannten Einteilung in heilsame, unheilsame, neutrale geistige Gefühle und körperliches Wohl bzw. Schmerz, erläuterte er die vielfältigen Zusammenhänge mit den Sinnesobjekten, der Wahrnehmung und Neigungen. Zusammengefasst sind Gefühle "Kamma-Verstärker", es gibt kein Bewusstsein ohne Gefühle, die Gefühle halten uns im Leidenskreislauf, nur ein Befreiter hat keine negativen geistigen Gefühle mehr.

Agganyani ergänzte diese Ausführungen mit Lehrschwerpunkten des verstorbenen burmesischen Lehrers Mogok Sayadaw, der die Gefühle in drei Gruppen einteilte und in seiner Praxisanleitung das Erkennen der Natur der Gefühle und das Nichtanhaften beschrieb.

Rajah Wirasekara berichtete kurz über Fortschritte im Sahana-Dorfprojekt: weitere Kinderpatenschaften, Betonierung der Zufahrtsstraße, Fertigstellung der Brücke, Setzen erster Zimtpflanzen, in diesem Jahr Pfefferpflanzen.

Das nächste Treffen wird voraussichtlich vom 9.-11.10.15 im Garchen Dharma Institut in München stattfinden. Bis dahin wollen wir überlegen, wie der Theravada fit für die Zukunft gemacht werden kann.

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Quelle:
Der Mittlere Weg - majjhima-patipada
47. Jahrgang, Mai - August 2015, Nr. 2, Seite 29-30
Herausgeber: Buddhistischer Bund Hannover e.V.
Drostestr. 8, 30161 Hannover,
Tel. und Fax: 05 11/3 94 17 56
E-mail: info@buddha-hannover.de
Internet: www.buddha-hannover.de
 
"Der Mittlere Weg - majjhima-patipada" erscheint
nach Bedarf und ist für Mitglieder kostenlos.


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Mai 2015

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