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KIRCHE/607: Aktionswoche für Frieden im Nahen Osten begonnen (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 4. Juni 2008

In Jerusalem und weltweit beginnt Aktionswoche der Kirchen für Frieden im Nahen Osten


Zum Auftakt einer weltweiten Aktionswoche für Frieden in Israel und Palästina kommen heute in Jerusalem verschiedene Kirchen zu einem ökumenischen Gottesdienst zusammen, um "allen Kirchen und Gemeinden, die heute auf der ganzen Welt mit uns für den Frieden beten", Dank zu sagen.

Evangelische, katholische und orthodoxe Gemeinden in zahlreichen Ländern werden sich ihnen vom 4.-10. Juni 2008 anschließen und für ein Land beten, "das dringend Frieden braucht". Sie tun dies mit einem Gebet der Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem, das um politische Verantwortliche bittet, "die bereit sind, (...) einen Friedensvertrag zu unterzeichnen, der die Besetzung beendet, welche ein Volk dem anderen aufzwingt, der den Palästinensern Freiheit garantiert, den Israelis Sicherheit gibt und uns alle aus der Angst befreit".

Inzwischen treffen zahlreiche Wünsche und Gebete in Bethlehem ein, die im Laufe der Woche verteilt und verwendet werden. Solche Zeichen der Solidarität sind bisher aus über 30 Ländern eingegangen, darunter Kuba, Bangladesch und Neuseeland. Einige werden am 8. Juni bei einer Feier auf dem Bethlehemer Krippenplatz laut vorgelesen werden; dort erinnert auch eine "lebendige Uhr" an die 60 Jahre, in denen die Palästinenser als Entwurzelte und Flüchtlinge leben.

Die Teilnehmenden an der Aktionswoche rufen die politischen Verantwortlichen dringend auf, sich mit mehr Nachdruck für eine gerechte Lösung des Konflikts einzusetzen. In Australien, Ungarn, Schottland und Südafrika haben die Kirchen Kontakte zum Außenministerium und zu Parlamentariern aufgenommen. In Norwegen werden der Außenminister des Landes und ein leitender Kirchenverantwortlicher aus Palästina bei einem multireligiösen Friedensgottesdienst sprechen.

Ziel der Aktionswoche ist es, den israelisch-palästinensischen Konflikt stärker in das Bewusstsein von Kirche und Öffentlichkeit zu rücken. Beispielsweise lädt das Evangelische Missionswerk in Südwestdeutschland 23 Partnerkirchen in zehn Ländern bis hin nach Ghana und Japan zur Teilnahme ein. Die Kirche von Ceylon führt eine Informationskampagne in ihren Gemeinden durch. Junge Menschen auf den Philippinen werden in einem Jugendcafé diskutieren und Friedenslieder singen. Kirchliche Gruppen in den Niederlanden organisieren interkulturelle Konzerte, interreligiöse Seminare und internationale Dokumentarfilme, in denen unterschiedliche Meinungen zur Notwendigkeit des Friedens zum Ausdruck kommen.

Die Teilnehmenden begrüßten gegenüber dem Ökumenischen Rat der Kirchen, der die Aktionswoche koordiniert, dass sie nach so vielen Jahren wachsender Besorgnis angesichts der Entwicklung im Nahen Osten nun endlich Gelegenheit zu gemeinsamem Handeln zu haben. Sie unterstrichen, dass Gerechtigkeit sowohl für Palästinenser als auch für Israelis hergestellt werden muss, wie es auch in der Botschaft der Woche hervorgehoben wird.

Bislang finden in 33 Ländern Aktivitäten im Rahmen der Aktionswoche statt; daneben nehmen Pax Christi und World Vision International teil. Die Initiative ist als Internationale kirchliche Aktionswoche für Frieden in Palästina und Israel, 4.-10. Juni 2008 [7] bekannt. Das Jerusalemer Gebet und die Botschaft sind in rund 100 Ländern an Gemeinden und Einzelpersonen verteilt worden. Die Materialien sind beim ÖRK auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch erhältlich und bei Teilnehmenden in den betreffenden Ländern außerdem auf Arabisch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch und Italienisch.

Internationale kirchliche Aktionswoche für Frieden in Palästina und Israel:
http://www.oikoumene.org/?id=3627&L=2

ÖRK-Mitgliedskirchen in Israel/Palästina (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/?id=4746&L=2

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Juni 2008
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2008