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KIRCHE/773: Intensive Beteiligung deutscher Kirchen an Friedenskonvokation (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 28. August 2009

Intensive Beteiligung deutscher Kirchen an Friedenskonvokation


Deutsche Kirchen werden sich intensiv an der Vorbereitung auf die Internationale ökumenische Friedenskonvokation [1] (IöFK) vom 17.-25. Mai 2013 in Kingston (Jamaika) beteiligten. Das kündigte der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Martin Schindehütte heute vor den Delegierten des ÖRK-Zentralausschusses in Genf an.

Die Dekade zur Überwindung von Gewalt [2] (2001 - 2010) sei ein gelungenes Bespiel dafür, wie Initiativen des ÖRK die Gemeinden vor Ort erreichen können, lobte Schindehütte. "In den Jahren der Dekade ist in den Gemeinden und Landeskirchen in Deutschland viel geschehen." Viele Gemeinden in Deutschland freuten sich "außerordentlich darüber, dass es zur Friedenskonvokation in Jamaika kommt", so Schindehütte.

Schindehütte berichtete, dass seit Juli 2009 eine IöFK-Projektstelle im Kirchenamt der EKD eingerichtet worden sei. Während des Ökumenischen Kirchentags 2010 in München soll ein ganzer Tag dem Thema der Friedenskonvokation gewidmet werden. Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) und EKD werden insgesamt 375.000 Schweizer Franken für den Vorbereitungsprozess in den Jahren 2010 und 2011 zur Verfügung stellen.

Der mennonitische Theologe Dr. Fernando Enns aus Hamburg hatte bei der ÖRK-Vollversammlung in Harare (1998) den Anstoß gegeben für die Ausrufung der Friedensdekade und ist Mitglied des ÖRK-Planungskomitees zur Vorbereitung der Konvokation in Kingston.

Enns versteht die Tagung in Jamaika als ein "Erntedankfest", das die Erfolge der Dekade feiern wird. Doch neben einem Austausch über die Erfahrungen der einzelnen Kirchen mit dem Thema der Gewaltüberwindung soll in Kingston auch ein Reflexionsprozess über die künftige Weiterarbeit beginnen.

Dabei ist Enns überzeugt, dass die Einheit der Kirchen eine wichtige Voraussetzung darstellt für ein glaubwürdiges Friedenszeugnis der Kirchen in der Welt. Etwa tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kirchen in aller Welt werden in Kingston erwartet.

Pfarrer Gary Harriott, Generalsekretär des Jamaica Christian Council und Mitglied im ÖRK-Planungskomitee zur Vorbereitung der IöFK erneuerte die Einladung nach Kingston. Die Kirchen in Jamaika seien dankbar dafür, dass mit der IöFK zum ersten Mal eine große internationale Konferenz des ÖRK in der karibischen Region stattfinde. Die Kirchen in Jamaika erhofften sich durch die Konferenz "Unterstützung und Ermutigung" in ihrer Arbeit zur Überwindung der vielfältigen Formen von Gewalt in Jamaika.

Die kubanische Pfarrerin und ÖRK-Präsidentin für die Region Karibik-Lateinamerika, Dr. Ofelia Ortega Suárez, erwartet, dass die Konvokation insbesondere für die Teilnehmer aus Lateinamerika und dem karibischen Raum den Raum bietet, offen über Gewalterfahrungen in ihrem Land zu sprechen. Gründe für die Gewalt liegen nach Ortegas Ansicht auch in der aktuellen Wirtschaftskrise, die viele junge arbeitslose Männer auf die Strassen treibt. Auch die amerikanischen Militärbasen in Lateinamerika würden erhebliche Spannungen in der örtlichen Bevölkerung hervorrufen, betonte Ortega.

Mehr über die Internationale ökumenische Friedenskonvokation:
http://gewaltueberwinden.org/de/konvokation

Mehr über die ÖRK-Zentralausschusstagung:
http://www.oikoumene.org/cc2009

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.

[1] http://gewaltueberwinden.org/de/konvokation.html
[2] http://gewaltueberwinden.org/de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. August 2009
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. September 2009