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MELDUNG/128: Protestantismus und Ethik in der Bundesrepublik Deutschland (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 13.12.2012

Protestantismus und Ethik in der Bundesrepublik Deutschland

DFG fördert neue Forschergruppe mit Beteiligung der Universität Göttingen



(pug) Politikwissenschaftler, Juristen und Theologen der Universität Göttingen sind an einer neuen Forschergruppe zum Thema "Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949 bis 1989" beteiligt. Die Wissenschaftler beschäftigen sich mit den öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen um Wiederbewaffnung, Wirtschaftsordnung und Sozialstaat, Ehe- und Familienbilder, Ökologie und Frieden in der "alten" Bundesrepublik zwischen 1949 und 1989. Sie analysieren den Einfluss des Protestantismus auf diese ethischen Debatten aus den Perspektiven verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen.

Mit ihrer Arbeit wollen die Wissenschaftler eine Forschungslücke im Grenzgebiet von Evangelischer Theologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Zeitgeschichte schließen. So erforschen sie beispielsweise den Einfluss des Protestantismus auf politische Parteien und die theologische Auseinandersetzung mit dem Marxismus. Außerdem untersuchen sie anhand der ausführlichen Stellungnahmen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), welche Impulse der Protestantismus in die politischen Debatten einbrachte und welche Impulse die Kirche selbst im Gegenzug aufnahm. Die Forschung wird sich dabei auf fünf Themenfelder konzentrieren. Analysiert werden die Bereiche

- Recht, Verfassung, Demokratie und Innere Sicherheit,
- Westintegration, Wiederbewaffnung und Friedensethik,
- Geschlechterverhältnisse, Ehe und Familie,
- Eigentum, Wirtschaftsordnung und Sozialstaat sowie
- Technik, Ökologie und Naturverständnis.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschergruppe ab dem 1. Juni 2013 zunächst drei Jahre lang mit insgesamt rund 2,2 Millionen Euro. Sprecher der Forschergruppe ist der Theologe Prof. Dr. Christian Albrecht von der Ludwig-Maximilians-Universität München, stellvertretender Sprecher ist der Göttinger Theologe Prof. Dr. Reiner Anselm.

Weitere Informationen unter:
http://www.for1765.de
Forschergruppe
http://www.ethik.uni-goettingen.de
Lehrstuhl für Ethik der Universität Göttingen

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution77

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, Thomas Richter, 13.12.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Dezember 2012