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MELDUNG/016: Muslimisch-christliche Konsultation in Genf (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 27. Oktober 2010

Konsultation in Genf:
Muslime und Christen wollen eine gemeinsame Zukunft aufbauen


Hochrangige muslimische und christliche Führungspersönlichkeiten sowie renommierte Theologen/innen und Fachleute für interreligiösen Dialog und Zusammenarbeit, die verschiedene islamische und christliche Organisationen vertreten, werden vom 1. bis 4. November im Ökumenischen Zentrum in Genf zu einer internationalen Konsultation über christliche und muslimische Anliegen zusammenkommen. Die internationale Konsultation zum Thema "Gemeinschaften verändern: Christen und Muslime bauen eine gemeinsame Zukunft" wird gemeinsame Anliegen herausarbeiten und erörtern und Wege zur Zusammenarbeit zwischen Muslimen und Christen aufzeigen, einschließlich vom Glauben inspirierter gemeinsamer christlich-muslimischer Initiativen.

Zum Abschluss der Konsultation am 4. November werden die Teilnehmenden auf einer Pressekonferenz eine gemeinsame Erklärung herausgegeben.

Die Konsultation wird mit den Ansprachen der beiden Hauptredner - Prinz Ghazi Bin Muhammad bin Talal, der persönliche Gesandte und Sonderberater König Abdullahs II von Jordanien, und Erzbischof Anders Wejryd von der Schwedischen Kirche - eröffnet werden.

An der Konsultation nehmen ferner teil: der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Pastor Dr. Olav Fykse Tveit; Dr. Muhammad Ahmed Sharif, der Generalsekretär der World Islamic Call Society; Dr. Abdulrahman Al-Zayed, der die Islamische Weltliga vertritt; und Ayatollah Muhammad Ali Al-Tashkiri, der Generalsekretär des World Forum for Proximity of Islamic Schools of Thought.

Pastor Thomas Wipf, der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds und des Schweizer Rats der Religionen, und Scheich Yousef Ibram, der Imam der Genfer Moschee, gehören ebenfalls zu den Teilnehmern.

Die Konsultation, die auf dem soliden Fundament aufbaut, das durch die von zahlreichen Organisationen und Netzwerken in der Vergangenheit geleistete erfolgreiche Arbeit geschaffen worden ist, wurde gemeinsam von christlichen und muslimischen Organisationen geplant, finanziert und einberufen. Zu den Organisatoren gehören der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), die World Islamic Call Society, das Royal Aal al Bayt Institute und das Konsortium für "Ein gemeinsames Wort".

"Christen und Muslimen tragen gemeinsam Verantwortung dafür, das Beste aus ihrer Theologie, Spiritualität und Ethik zum Wohl der ganzen Menschheit beizutragen", erklärten die Organisatoren.

Die Gruppe erwartet von der Konsultation, dass sie "konkrete Wege zum Aufbau einer gemeinsamen Zukunft aufzeigt, damit mitfühlendere und gerechtere Gemeinschaften entstehen können, die auf Gleichheit, gemeinsamer staatsbürgerlicher Verantwortung und gegenseitigem Respekt basieren".

Die Gruppe wird am Donnerstagmorgen auch die Kathedrale Saint-Pierre, das Islamische Kulturzentrum und die Moschee in Genf besuchen, wo Gruppenmitglieder mit Mitgliedern der Genfer Glaubensgemeinschaften und der Genfer Interreligiösen Plattform zusammentreffen werden. Die 60 Teilnehmenden und die Gäste der Konsultation werden sich mit drei Schlüsselthemen beschäftigen, die im Kontext der gegenwärtigen muslimisch-christlichen Beziehungen von Bedeutung sind:

Über Mehrheit und Minderheit hinaus
Vom Konflikt zu mitfühlender Gerechtigkeit: friedvolle Umfelder aufbauen
Überwinden lernen: pädagogische Instrumente für Konfliktlösung definieren

Die Konsultation wird vom 1.-3. November für Medien und Öffentlichkeit nicht zugänglich sein; am Ende jedes Tages wird jedoch eine Zusammenfassung der jeweiligen Diskussionen vorgelegt werden. Am Donnerstag, dem 4. November, wird eine Pressekonferenz stattfinden, auf der über die gemeinsame Erklärung der Gruppe diskutiert werden kann.


Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. Oktober 2010
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2010